Club:Angebot für Gündogan – dank Pokal-Millionen!
Manager Martin Bader freut sich über die nicht eingeplanten Zusatzeinnahmen – und hat dem FCN-Regisseur nach dem Sieg in Offenbach bereits eine Offerte zur Vertragsverlängerung vorgelegt
NÜRNBERG Es geht um Ruhm, Ehre – und vor allem um ganz viel Kohle für Club-Verhältnisse! Der Pokal hat sich immer mehr zu einem für FCN-Sportdirektor Martin „extrem interessanten“ Millionenspiel entwickelt, nachdem der DFB 2008 die Ausschüttung der TV-Gelder schrittweise reformiert hat. Bislang hat sein FCN in dieser Saison davon bestens profitiert: Rund 2,7 Millionen Euro – abzüglich Reisekosten und Prämien für die Profis – sind dem FCN nach dem 2:0-Erfolg in Offenbach und dem damit verbundenen Erreichen des Viertelfinales auf Schalke am Dienstag (20.30 Uhr) bereits sicher.
Bader schließt weitere Neuzugänge im Winter aus
Eine hübsche Summe, die sich folgendermaßen zusammensetzt: 1. Runde: 100.000 Euro; 2. Runde: 250.000 Euro; 3. Runde: 531.250 Euro; Viertelfinale: 1.125.0000 Euro. Dazu kommen laut Bader 50 Prozent der Zuschauereinnahmen auf Schalke, also rund 400.000 Euro. Und da es sich beim Duell der Altmeister um ein so genanntes Live-Spiel handelt, das vom ZDF ab 20.14 Uhr übertragen wird, sind dem 1. FCN nochmals 300.000 Euro zusätzlich garantiert. So weit, so lukrativ.
Dass der Club nach Nassim Ben Khalifa bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar aber noch einen weiteren Neuzugang präsentiert, ist laut Bader „ausgeschlossen.“
Denn zunächst liegt der Fokus beim FCN vornehmlich darauf, den Schuldenberg von 10,6 Millionen Euro, die zum Abschluss des letzten Geschäftsjahres aufgelaufen waren, abzubauen. Allerdings mit Augenmaß. Was für Bader bedeutet, dass man vorerst nur „die kurzfristigen Verbindlichkeiten bedienen will“.
"Wir wollen uns über sportliche Mehreinnahmen konsolidieren"
Durch den warmen Geldregen ergeben sich nämlich noch ganz andere Möglichkeiten – sportlich und finanziell. Beispielsweise wird eine vorzeitige Vertragsverlängerung von Ilkay Gündogan über 2012 hinaus immer wahrscheinlicher. Nicht, dass Bader den 20-Jährigen nun mit Geld zuschütten könnte – oder gar wollte. Aber die Not, die heiß begehrte Club-Perle verkaufen zu müssen, ist mit den „zwei Millionen, die wir vorher nicht eingeplant hatten“, deutlich geringer geworden.
Im Sommer war man noch ein hohes Risiko eingegangen, als man ein Angebot über sieben Millionen aus Hoffenheim ausschlug und auf Schuldenabbau verzichtete. Jetzt fühlt sich Bader bestätigt, wenn er sagt: „Wir haben stets betont, dass wir uns über sportliche Mehreinnahmen konsolidieren wollen.“
Also über den Pokal. Oder wahlweise über die Mehreinnahmen aus dem Fernsehtopf der Bundesliga. Denn auch in der TV-Tabelle „stehen wir im Moment besser da als geplant“, freut sich Bader. Sollte der Club am Ende Köln und Gladbach, die in der Vier-Jahres-Wertung noch vor dem FCN rangieren, überholen, könnte der Verein 1,5 Millionen gutmachen.
"Wir haben unsere Wertschätzung für Ilkay dargelegt"
Gute Aussichten also. Weshalb der Club bei Gündogan nun auch in die Offensive geht: „Wir haben Ilkay ein Angebot gemacht. Darüber kann er jetzt nachdenken“, erklärte Bader gestern. Und: „Wir haben uns mit seinem Berater Thies Bliemeister ausführlich besprochen und unsere Wertschätzung für Ilkay dargelegt.“
Angepeilt ist eine Verlängerung um mindestens zwei Jahre – inklusive einer deutlichen Aufbesserung seiner Bezüge. Bei Unterschrift dürfte der FCN-Regisseur dann zu den Gehaltsmillionären wie Raphael Schäfer, Javier Pinola oder Andy Wolf im FCN-Kader aufsteigen.
Denn nur für Ruhm und Ehre spielt auch Gündogan nicht. Krischan Kaufmann
Mehr über den Club und Marek Mintals Entscheidung lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 21. Januar.