Club-Star Vittek: Geheim-Vergleich im Steuer-Streit

NÜRNBERG - Überraschende Wende im Streit um noch offene Steuerberater-Kosten in Höhe von 15000 Euro von Club-Star Robert Vittek (25): Gestern sollten seine Manager über ominöse Ausgabenbelege aussagen. Doch das war nicht mehr nötig. Vitteks Anwalt zog vorher die Notbremse, damit nicht noch mehr pikante Details bekannt werden.
Club-Stürmer Vittek, zuletzt wegen einer fiebrigen Grippe im Krankenhaus, hat sich außergerichtlich mit der Münchner Steuerkanzlei verglichen, sagt Justizpressesprecher Andreas Quentin. Über die Höhe der Zahlung an die Firma sei absolutes Stillschweigen vereinbart worden.
So breitete man auch den Mantel des Schweigens über den erfolglosen Versuch, satte 142000 Euro als Werbungskosten von der Steuer abzusetzen – knapp ein Viertel des damaligen Jahresgehalts von geschätzten 600000 Euro. Die 142000 Euro wurden angeblich an Vitteks Manager gezahlt (zwei Landsleute aus Bratislava, Slowakei) – für psychologische und konditionstechnische Betreuung. Die Firma der Berater saß auf den Seychellen, wie bekannt wurde.
Das Problem
Doch das Problem war: „Es gab keinen Vertrag über die Zusammenarbeit mit Vittek und keine Zahlungsbestätigungen“, erklärten Zeugen aus der Kanzlei. Stattdessen nur ein paar windige, bekritzelte Zettel aus einem Schreibblock für angeblich bar bezahlte Leistungen Es fehlten also hieb- und stichfeste Belege, damit der Fiskus derart hohe Ausgaben anerkennt.
Ständiges Nachfragen und zeitaufwändiges Recherchieren bei den Managern, die auch Vitteks Steuersachen regelten, hätten den Fall auch so schwierig und zeitaufwändig gemacht, so die Zeugen. Auch die skurrilen Vorstellungen der Manager vom deutschen Steuerrecht: Erst wenn die eingereichte Steuererklärung vom Fiskus entsprechend akzeptiert worden sei, sollte es ein Honorar für die Kanzlei geben – quasi als Erfolgsprämie.
Bleibt zu hoffen, dass Publikums-Liebling Vittek bald wieder mit seinen Toren Schlagzeilen macht. Und nicht mit Prozessen.
cis