Club siegt 2:0 - dank Schäfers Stündchen an der Mosel
Bunjaku und Ekici treffen für teils konfuse Nürnberger, die sich anschließend selbstkritisch geben. „Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern“.
TRIER Zuerst die gute Nachricht: Der Club qualifizierte sich durch einen 2:0-Sieg nach Treffern von Albert Bunjaku (15.) und Mehmet Ekici (89.) in Trier für die zweite Runde im DFB-Pokal – und ist um 250000 Euro reicher. Die schlechte?
"Pflichtspiele sind halt etwas anderes"
Die erzählt Club-Trainer Dieter Hecking. „Pflichtspiele sind halt etwas anderes als Vorbereitung. Wir haben nach guten 30 Minuten den Faden und die Ordnung verloren, zudem zwei, drei Mal Glück gehabt. Denn Ordnung ist ein wichtiger Bestandteil, wenn man gewinnen will.“ Im Klartext: Noch viel Arbeit bis zum Bundesligastart am kommenden Samstag in Gladbach.
Positiv ist die Selbstkritik der Spieler
Absolut positiv, die Selbstkritik der FCN-Profis. „Wir hatten Glück, dass Trier aus seinen Chancen keine Tore gemacht hat“, gestand Ilkay Gündogan, zumindest phasenweise einer der besseren Nürnberger. „Wir haben es uns selbst schwer gemacht“, bemerkte Albert Bunjaku, der eine Flanke von Christian Eigler mit einem fulminanten Volley-Schuss in das frühe 1:0 umgesetzt hatte. „Wir müssen uns in allen Bereichen noch verbessern“, so Bunjaku weiter, „der letzte Pass muss besser kommen.“ Eine Übereinstimmung mit Hecking. „Schlampig gespielt“, so das Urteil des Trainers über den entscheidenden Ball.
"Haben leider Gegner aufgebaut"
„Leider haben wir nach einer ganz guten ersten Halbzeit den Gegner aufgebaut“, kritisierte Kapitän Andreas Wolf. Indes hätte Wolf mit einem kapitalen Fehlpass den Trierern beinahe den Ausgleich geschenkt, aber Keeper Raphael Schäfer, bester Cluberer, verhinderte mit einer von mehreren Glanztaten gegen Alban Meha den drohenden Betriebsunfall (39.).
"Hauptsache weiter"
Ansonsten regierte in den FCN-Reihen das naheliegende „Hauptsache weiter“, und dabei half sogar Schiedsrichter Guido Winkmann mit. Als der weitgehend indisponierte FCN-Verteidiger Per Nilsson den Trierer Kapitän Josef Cinar im Strafraum regelrecht niederrang, schaute Winkmann weg (42.). Dazu Club-Manager Martin Bader: „Wenn der Schiedsrichter da einen Elfer pfeift, können wir uns nicht beschweren.“ Zudem pfiff Winkmann dem Trierer Oldie und Ex-Fürther Nico Patschinski eine klare Chance weg – Abseits, das keines war.
Erfreulicher Ekici-Auftritt
Erfreulich aus Nürnberger Sicht allerdings, dass mit der Einwechslung der 20-jährigen Bayern-Leihgabe Mehmet Ekici (60. für Mintal) deutlich mehr Schwung ins Club- Spiel kam. Die Krönung von Ekicis Vorstellung war sein Treffer zum 2:0, als er auf engstem Raum drei Gegenspieler stehen ließ und eiskalt einschob. „Ich hatte so etwas schon im Kopf“, so Hecking, junge, frische Typen zu bringen, wenn das Spiel auf der Kippe steht. Und Memo ist ganz dicht dran an der Stammelf, kann das Tempo erhöhen. Und so macht er natürlich auf sich aufmerksam.“
Dies tat auch ein anderer. Gündogan, und dies war die letzte gute Nachricht des Tages, versicherte:“Ich gehe weiter in Nürnberg zur Schule.“ Die TSG Hoffenheim muss umdisponieren. ERG/KK
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