Club-Girls vor Insolvenz
NÜRNBERG - 120.000 Euro fehlen im Etat. Bis Jahresende sind davon 30.000 Euro fällig. Geschäftsführer Mayer gibt zu: „Wir brauchen für die Saison noch Geld“
Alle Jahre wieder - geht den FCN-Handballerinas das Geld aus. 120.000 Euro fehlen dem amtierenden Deutschen Meister aktuell, um die Insolvenz abzuwenden. 30.000 Euro sind sogar noch vor dem Jahresende fällig.
Während sich die Spielerinnen auf den Weg zur Champions League-Partie gegen die dänische Übermannschaft Viborg machen, kämpft Geschäftsführer Andreas Mayer daheim um Sponsoren. „Es stimmt, wir brauchen für die laufende Saison noch Gelder“, bestätigt er auf Anfrage der AZ. Insbesondere Europas Königsklasse reißt ein riesiges Loch in den ohnehin schon schmalen Geldbeutel der Club–Girls. „Beim Etat für die Bundesliga-Saison stehen wir ganz gut da“, so Mayer, „die Champions League allerdings verursacht enorme Kosten.“
Vor allem alte Verbindlichkeiten machen dem Club das Leben schwer. Im Juli 2007 wurde die Nürnberger Handball-GmbH gegründet, nachdem der bis dato finanzielle Alleinunterhalter Wilhelm Schelsky im Februar 2007 wegen des Verdachtes der Steuerhinterziehung in U-Haft landete. „Das erste Geschäftsjahr, das am 31. Juni 2008 endete, haben wir mit Verlust abgeschlossen“, gibt Mayer zu, wehrt sich aber im gleichen Atemzug gegen den Vergleich mit dem Männer-Bundesligisten TuSEM Essen, der Anfang der Woche hochverschuldet Insolvenz beantragen musste.
„Es ist kein Geheimnis, dass die Gerüchteküche brodelt. Aber unsere Situation ist nicht so dramatisch, wie es klingt.“ Dabei ist die tatsächliche Größe der Etatlücke noch nicht einmal bekannt. Insbesondere den ersten CL–Heimauftritt in der Arena gilt es noch zu verrechnen. „Die genauen Zahlen liegen spätestens in zwei Wochen vor“, versichert Mayer. Wo der fehlende Betrag - wie hoch er dann auch sein mag - herkommen soll, weiß der Geschäftsführer nicht. „Wir sind auf der Suche nach weiteren Geldgebern“, wiederholt Mayer gebetsmühlenartig. Zumindest mit TV-Präsenz könnte er die potenziellen Investoren locken. Franken TV überträgt live aus Viborg (Samstag, 14.15 Uhr) und Metz (15. November, 17.25 Uhr). Maja Kolonic
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