Club 3:0 – Erste Liga, wir kommen!
Boakye mit einem Doppelpack und Eigler schießen saft- und kraftlose Cottbuser ab. Club-Trainer Oenning jubelt: „Drei Treffer ist ein Wahnsinn!“
COTTBUS „Ihr bleibt ewig in der Zweiten Liga“ begrüßten die Energie-Fans Club-Präsident Michael A. Roth auf dem Weg zur FCN-Kabine. Wohl kaum! Denn angeführt von den Torschützen Isaac Boakye (2) und Christian Eigler durften die Cluberer einen wahren Triumphmarsch durch das Stadion der Freundschaft feiern. Endstand 3:0. Und Trainer Michael Oenning analysierte treffend: „Das frühe Tor hat uns sehr geholfen. Dass es dann drei Treffer werden, ist natürlich Wahnsinn. Jetzt können wir am Sonntag zuhause den Sack zumachen.“
Los ging’s mit einem Blitzstart. Nach 30 Sekunden donnerte Stiven Rivic den Ball knapp über das FCN-Tor. Die Antwort? Daniel Gygax aus 17 Metern knapp vorbei (2.). Dann musste Club-Keeper Raphael Schäfer die Fäuste recken, um einen Schuss von Shao zu entschärfen. Und Rivic entwickelte sich zum ständigen Gefahrenherd für die Club-Deckung. Der Treffer indes gelang dem Club.
„Eigentlich ein Witz“ für ARD-Experte Mehmet Scholl, „aber es zählt halt genauso wie ein Treffer in den Winkel.“ Boakye hatte abgezogen und Energie-Verteidiger Ivan Radeljic den harmlosen Ball mit der Hüfte unhaltbar für Cottbus-Keeper Gerhard Tremmel abgefälscht (13.). 1:0 für den Club also – und Trainer Oenning hatte sein sehnlichst erwünschtes Auswärtstor.
Frustrierte Cottbus-Fans: "Außer Tremmel könnt ihr alle gehen"
Der Rest in Durchgang eins zog seinen Unterhaltungswert aus Nickligkeiten (Ziebig kontra Eigler) und Unzulänglichkeiten der Abwehrreihen. Scholl: „Die sind auf beiden Seiten überfordert, wenn es schnell geht.“ Am schnellsten ging’s, als Jula Diekmeier narrte, flankte – und Pinola gegen Shao zu spät kam. Der Kopfball ging nur haarscharf vorbei (25.). Nach einem Ecken-Festival der Cottbuser, insgesamt acht in Halbzeit eins, war dann Pause.
Was dann der Club in der zweiten Halbzeit ablieferte, ließ selbst Fachleute staunen. „Nürnberg war unglaublich dominant“, so Scholl, „sie hätten noch mehr Tore schießen können.“ Schon das 2:0 durch Christian Eigler, ein Leckerbissen. Gygax chipte den Ball in den Strafraum, Eigler lupfte ihn über den machtlosen Tremmel (55.). Nach etlichen sehenswerten FCN-Kontern leitete dann der omnipräsente Marek Mintal das 3:0 durch Boakye ein, der Mintals Traumpass humorlos per Vollspann ins lange Toreck wuchtete (89.). „Außer Tremmel könnt’ ihr alle gehen“, skandierten die Energie-Fans. Und Tremmel sprach aus, was jeder gesehen hatte: „So dürfen wir uns nicht präsentieren. Wir sind regelrecht auseinandergefallen.“ Wohl wahr, es war ein Klassenunterschied. ERG
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