Chef plündert die Bank

Der 30-Jährige veruntreut eine sechsstellige Summe und setzt sich nach Frankreich ab
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GRÄFELFING - Der 30-Jährige veruntreut eine sechsstellige Summe und setzt sich nach Frankreich ab

Er führte alle an der Nase herum und muss sich gefühlt haben wie im Schlaraffenland. Ein 30-jähriger Bankchef veruntreute in einer Filiale der Münchner Bank in Gräfelfing mindestens eine sechsstellige Summe.

Anfang Dezember wurde Manuel Sch. an seiner neuen Arbeitsstelle in der Filiale der Münchner Bank in der Bahnhofstraße in Gräfelfing Freude begrüßt. Der neue Chef war erst 30 Jahre alt, machte auf seine Mitarbeiter aber einen kompetenten Eindruck. Dass sein für den Job erforderliche polizeiliche Führungszeugnis schon älteren Datums war, interessierte anfangs offensichtlich niemanden sonderlich. Sch. gab an, er würde es nachreichen.

Doch der 30-Jährige wusste genau, warum er ein altes vorgelegt hatte. Die Polizei hatte in der Zwischenzeit wegen Betrugs und Diebstahl gegen ihn ermittelt. Sogar seine eigene Mutter hatte der gelernte Bankkaufmann übers Ohr gehauen. Manuel Sch. hatte in ihrem Namen ein Konto eröffnet und es dann leergeräumt.

Erst nach und nach dämmerte den Kollegen des neuen Chefs offenbar, dass der keine reine Weste hatte. Schließlich bat ihn der Personalchef für den 28. Januar zu einem Gesprächstermin. Manuel Sch. war klar, dass das Spiel nun aus war – und landete seinen letzten Coup in den Räumen der Gräfelfinger Bank.

Am Abend vor dem angekündigten Termin brachte Manuel Sch. mit einem Kollegen die Tageseinnahmen zum Tresorraum. Unter einem Vorwand, so die Polizei, schickte er den Kollegen mal eben weg und nutzte die kurze Zeit, um eine sechsstellige Summe – nach AZ-Informationen etwa 270 000 Euro – im Raum vor dem Tresor zu verstecken. Nachdem alle Angestellten die Bank verlassen hatten, nahm Manuel Sch. das Geld an sich und verschwand. Der Personalchef wartete am nächsten Tag vergeblich auf Manuel Sch. – der setzte sich lieber nach Frankreich ab.

Am Dienstag stöberten ihn Zielfahnder der Münchner Polizei in einem Hotel in Cap d’Agde, am Golf von Lion, auf. Nun wartet Manuel Sch. in einem französischen Gefängnis auf seine Auslieferung. Noch ist unklar, wie viel Geld der Ex-Bankchef insgesamt veruntreut hat. Derzeit wird fieberhaft geprüft. Ermittler halten sogar einen Betrag von etwa einer Million für möglich. Sicher ist: Bislang gibt es keine Spur von dem Geld.

Nina Job

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