«Charlie Hebdo» binnen Minuten ausverkauft
München - Das französische Satiremagazin «Charlie Hebdo» ist auch in Bayern ein Verkaufsschlager. In Zeitschriftenläden in München und Nürnberg war das Heft am Samstag bereits am Morgen innerhalb weniger Minuten ausverkauft.
Etwa 20 Exemplare gab es in einer Filiale von k presse + buch im Münchner Hauptbahnhof, wie ein Mitarbeiter sagte. Kurz nach der Ladenöffnung um 6.00 Uhr waren die Hefte bereits weg. Seit 1.00 Uhr hätten die ersten Kunden vor dem Laden Schlange gestanden, etwa 180 Menschen seien es bei Geschäftsbeginn gewesen. Im Laufe des Vormittags riss die Nachfrage nicht ab. Vor den Terroranschlägen auf die Pariser Redaktion des Magazins in der vergangenen Woche seien nur ein oder zwei Exemplare pro Woche verkauft worden, sagte der Mitarbeiter.
Groß war die Nachfrage auch bei Schmitt & Hahn am Hauptbahnhof in Nürnberg. Um 5.30 Uhr öffnete das Geschäft, nach wenigen Minuten sei «Charlie Hebdo» ausverkauft gewesen, berichtete Verkäuferin Friederike Buchtien. Es gab 15 Exemplare. Fast im Minutentakt kämen seitdem Kunden in den Laden oder riefen an, um nach dem Heft zu fragen. «Wir haben Schilder aufgestellt, dass das Magazin ausverkauft ist. Trotzdem fragen die Leute.» Früher habe es in dem Laden immer nur zwei Exemplare gegeben. «Die sind aber eigentlich nie verkauft worden.»
Enttäuschung machte sich am Samstag bei Schreibwaren Wegmann in Zwiesel breit: Der Inhaber hatte vor einigen Tagen angekündigt, 50 bis 60 Exemplare von «Charlie Hebdo» in dem Urlaubsort im Bayerischen Wald verkaufen zu wollen - dann jedoch keine Lieferung bekommen. «Es hieß, es werden erst die Großstädte beliefert», sagte Damaris Rankl von dem Schreibwarenladen am Samstag. «Das ist natürlich schade.» Die Nachfrage sei nämlich enorm. Immer wieder kämen Leute ins Geschäft, die das Heft kaufen wollten. Die Liste der Vorbestellungen werde immer länger. Denn im Laufe der nächsten Woche soll es nun klappen mit der Lieferung von «Charlie Hebdo» nach Zwiesel.
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