Caffee Pfannküchle – herzhaft oder süß

Das Lokal am Hauptmarkt ist zweites Standbein für die Schausteller der Familie Krug

NÜRNBERG Herzhaft oder süß – das ist im neuen „Caffee Pfannküchle“ am Hauptmarkt die große Frage. Anders als bei den Crêpes der Franzosen haben die Nürnberger Pfannküchle-Experten nämlich gleich zwei Teig-Varianten im Angebot. Nutella, Erdbeer-Banane und Marmelade streicht man im Pfannküchle auf einen Spezial-Teig mit Zucker und Vanille. Herzhafte Beläge wie Lachs, Parmaschinken, Tomate und Mozzarella, Thunfisch oder Garnelen kommen dagegen auf den mit Paprika-Gewürz verfeinerten Teig.

„Wir haben zwei Monate lang am Rezept getüftelt“, erinnert sich Markus Krug. Gemeinsam mit seinem Onkel Raimund Krug hat der 39-Jährige im Dezember das neue Café am Hauptmarkt eröffnet – und sich damit einen Kindheitstraum erfüllt. Nach vier Monaten Umbau gelang es, direkt am Tag der Christkindlesmarkt-Eröffnung aufzumachen.

Für die Krugs ist das Süßspeisen-Lokal Neuland. Denn eigentlich stammen sie aus einer Nürnberger Schaustellerfamilie. Schon seit neun Generationen ist die Familie Krug auf Rummelplätzen anzutreffen. „Meine Mutter ließ sich vom Auto überfahren – diese Show war vor ein paar Jahrzehnten noch die Fest-Attraktion“, erzählt Raimund Krug. In den 70ern begann dann die Zeit der reisenden Gastronomie auf den Festplätzen. So brachten der Auto-Scooter-Besitzer und sein Neffe auf Volksfesten und Kirchweihen Bratwürste, Steaks und Fisch an den Mann. Das wird auch weiterhin so bleiben – trotz der neuen Sesshaftigkeit am Hauptmarkt. „Wir wollten einfach noch ein zweites, ruhigeres Standbein“, meint Markus. Als Schausteller habe man ein paar Monate Stress und dann wieder Leerlauf, da sei das Café die perfekte Ergänzung.

Für Kinder: Das Überraschungs-Ei aus der Pfanne

Als Onkel und Neffe im Sommer 2009 auf das leere Geschäft mit dem Schild „Zu vermieten“ gestoßen waren, mussten sie einfach zugreifen. Die passende Geschäftsidee für die Top-Lage direkt neben der Frauenkirche war schnell gefunden. „Wir wollten nichts kopieren. Pfannküchle auf dem Teller. Etwas Vergleichbares gab es zuvor noch nicht“, erklärt Markus Krug. Zwar sind auf der Speisekarte auch kleine Snacks wie Hawai-Toast, Baguette, Apfelstrudel oder Salate zu finden, aber der Renner sei ganz klar das Pfannküchle – je nach Belag für 3 bis 7 Euro. „Am liebsten mit Nutella“, lacht Krug und zeigt auf ein 5-Kilo-Glas mit der Schoko-Creme. Wer mag, kann sein Crêpe auch beschwipst bestellen – z. B. mit Eierlikör oder Amaretto.

Bei Familien mit Kindern ist die Überraschungsei-Variante begehrt: „Die Schokolade kommt aufs Pfannküchle, der Ei-Inhalt beschäftigt derweil die Kinder“, so Markus Krug. Beliebt seien außerdem die Frühstücksangebote sowie Kuchen und Eis.

„Passend zur Blauen Nacht mixen wir am Samstag auch die Cocktails Caipirinha und Blue Curacao“, so Krug. Am kommenden Montag starten dann die Spargel-Tage: Für genau eine Woche gibt es dann Crêpes mit Spargel-Schinken und Sauce Hollandaise. scs

Caffee Pfannküchle, Am Hauptmarkt 16, Nürnberg, Tel.0911/2369087, Geöffnet: Täglich von 9-22 Uhr. Zur Blauen Nacht Open-End