Neue MVG-Kooperation: Was das für den Münchner Nahverkehr bedeutet

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Beim autonomen Fahren und digitalen Angeboten wollen die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Hamburger Hochbahn künftig stärker zusammenarbeiten.
"Überregionale Allianz" im ÖPNV gegründet
Eine entsprechende Vereinbarung, ein sogenanntes "Memorandum of Understanding" (MoU), haben die drei Verkehrsunternehmen nun unterzeichnet, dies trete sofort in Kraft, informierten sie in einer gemeinsamen Mitteilung: "Damit entsteht erstmals eine überregionale Allianz der führenden Branchenvertreter mit dem Ziel, den ÖPNV der Zukunft gemeinsam und kundennäher zu gestalten."
Die Zusammenarbeit soll sich auf die Themen autonomes Fahren, eine gemeinsame Mobilitätsplattform und standardisierte Vertriebssysteme konzentrieren.
Gemeinsame Fahrgast-App soll es im zweiten Halbjahr 2026 geben
Schon im vergangenen Jahr hatte die Berliner Senatsverwaltung ein ähnliches Abkommen mit der Stadt Hamburg unterzeichnet. Konkret arbeiten die BVG und die Hamburger Hochbahn bereits an einer gemeinsamen Fahrgast-App namens Max.

Über die App sollen Nutzer sich über Routen und deren Auslastung informieren können, Tickets kaufen und Zugang zu weiteren Angeboten wie Leihwagen und E-Scootern erhalten. Nun werde überlegt, wie die MVG in diesen Prozess integriert werden könne, hieß es. Die App soll im zweiten Halbjahr 2026 eingeführt werden und grundsätzlich auch für weitere Verkehrsanbieter geöffnet werden.
Autonomes Fahren: BVG strebt erste Zulassung für das Jahr 2027 an
Beim autonomen Fahren gibt es bereits umfassende Pilotprojekte in allen drei Städten, die in der Regel aber weitgehend isoliert voneinander laufen. Ziel sei, dass bis 2035 in den drei Metropolen bis zu 2000 autonome ÖPNV-Fahrzeuge unterwegs sind. Die BVG strebt eine erste Zulassung für das Jahr 2027 an.
MVG-Chef Wortmann: "Können als schlagkräftige Verkehrsunternehmen viel erreichen"
Bei der Kooperation soll es auch um standardisierte Vertriebswege gehen. Im besten Fall sollen Fahrgäste über ein gemeinsames System in allen drei Städten digital und einheitlich ihre Fahrkarten kaufen können.
"Wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam als schlagkräftige Verkehrsunternehmen viel erreichen können. Gleichzeitig wollen wir durch die gemeinsame Initiative mit Fokus auf Automatisierung wirtschaftlicher werden und Betriebskosten senken. Davon kann auch die gesamte Branche profitieren, wenn die Industrie standardisierte Systeme auf den Markt bringt", sagt MVG-Chef Ingo Wortmann.
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