Busunfall in China: Mehrere Ärzte aus Bayern tot
Reise in den Tod: Mindestens vier Ärzte aus Bayern starben bei einem Busunfall in China. Das Farhzeug war auf einen Lkw aufgefahren und völlig ausgebrannt.
Peking - Fünf deutsche Ärzte sind nach Angaben staatlicher Medien bei einem schweren Busunfall in China ums Leben gekommen. Kurz nach der Ankunft der Gruppe in Peking fuhr ihr Bus am Montag auf einen Lastwagen auf, fing Feuer und brannte völlig aus. Außer den fünf deutschen Ärzten starb demnach auch der chinesische Busfahrer. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte zunächst den Tod von mindestens vier Deutschen der 19-köpfigen Ärztegruppe.
Drei Deutsche liegen schwer verletzt auf Intensivstationen in Krankenhäusern in Tianjin, wie ein Arzt des Wuqing-Volkskrankenhauses der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sagte. Den übrigen der insgesamt 14 Verletzten, darunter zwölf Deutschen, gehe es besser. „Ihr Zustand ist stabil“, sagte der Arzt, der nur seinen Nachnamen Zhang angeben wollte. „Die meisten haben Verbrennungen, Brüche oder Quetschungen erlitten.“
Wie Xinhua berichtete, geschah der Unfall nur knapp zweieinhalb Stunden nach Ankunft der Reisegruppe auf dem Pekinger Capital Airport. Der Bus fuhr gegen 8.30 Uhr auf einen mit einem Container beladenen Lastwagen auf und ging in Flammen auf. Die Ärzte hatten ein Krankenhaus in Tianjin besuchen wollen. Nach Informationen des ZDF stammt die deutsche Reisegruppe aus Bayern. Die Ursache des Unfalls war am Montag noch vollkommen unklar.
Der weiße Bus brannte lichterloh, Flammen fraßen sich durch den Fahrgastraum. Kurze Zeit später glühte das Fahrzeug nur noch als verkohltes Wrack. Augenzeugenfotos dokumentierten im Internet die Tragödie auf einer Schnellstraße zwischen Peking und Tianjin.
Die Reisegruppe sollte am Nachmittag das First Hospital besuchen, das der Tianjin Universität für Traditionelle Chinesische Medizin angegliedert ist. Der Übersetzer Fu Dechao wartete dort auf die Reisegruppe, berichtete Xinhua. Doch als er den chinesischen Tourführer gegen 8.30 Uhr anrief, um ihren Aufenthaltsort zu erfahren, erfuhr er, dass etwas Schlimmes passiert war.
„Ich bin deshalb zum Krankenhaus geeilt, um zwischen den Patienten und den Ärzten übersetzen zu können“, sagte Fu Dechao der Nachrichtenagentur. Nach seinen Angaben sind die verletzten Reisenden mittleren Alters. „Der Zustand der meisten ist stabil, aber sie sind offenkundig verängstigt“, berichtete der Übersetzer.
Die überlebenden Verunglückten werden von Mitarbeitern der Deutschen Botschaft betreut, die aus Peking nach Tianjin gereist sind. Auch der Deutsche Botschafter in China, Michael Schäfer, ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes vor Ort eingetroffen.
Viele Autobahnen und Schnellstraßen in China waren am Wochenende wegen der Feiertage rund um den chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober überlastet. 85 Millionen Reisende fuhren am Sonntagnachmittag auf Chinas Autobahnen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Erstmals hatte die chinesische Regierung die Autobahnmaut für Privatfahrzeuge während der Feiertage ausgesetzt, was zu einem starken Verkehrsanstieg und zahlreichen Staus führte.
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