Busabsturz in Tirol: Erste Hinweise auf Ursache für Unfall mit Bus
Zirl - Nach dem Unfall mit einem deutschen Reisebus in Tirol gibt es erste Hinweise auf eine mögliche Ursache. Der genaue Hergang des Unglücks mit zwei schwer verletzten Frauen am Zirler Berg bei Innsbruck war der österreichischen Polizei zufolge aber auch am Sonntag noch unklar.
Spuren auf dem Asphalt der viel befahrenen Verbindung von Österreich ins bayerische Mittenwald zeigten jedoch, dass die Fahranfängerin unmittelbar vor einer scharfen Rechtskurve voll gebremst habe. "Dann kann man die Kurve nicht mehr kriegen", so ein Polizeisprecher. Die 18-jährige Münchnerin und ihre Mutter gerieten auf die Gegenspur, wo das Auto der beiden mit dem Bus zusammenstieß.
"Keine positiven Nachrichten"
Die Italienurlauber aus Schwaben im Bus kamen am Freitagabend weitgehend mit dem Schrecken davon - wohl auch, weil der Fahrer des Doppeldeckers umsichtig reagiert hat. So blieb ein größeres Unglück aus, und ein Ersatzbus konnte die 26 Reisegäste, eine Reiseleiterin und die beiden Busfahrer bereits in der Nacht zum Samstag zurück nach Deutschland bringen, wie Geschäftsführer Philipp Hörmann von Hörmann Reisen sagte. Ihm zufolge geht es den Bustouristen nach dem Zusammenstoß vom Freitagabend soweit gut. Auch der Busfahrer mache einen "gefassten Eindruck".
Schlimm traf es hingegen die beiden Pkw-Fahrerinnen aus München. Die 18 Jahre alte Fahrerin und ihre Mutter wurden durch den Zusammenstoß an den Beinen eingeklemmt und mussten aus dem Wrack geschnitten werden. Während es der Tochter schon besser gehe, gebe es "bezüglich der Mutter keine positiven Nachrichten", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. "Sie wird sicherlich in der nächsten Zeit nicht zum Unfall befragt werden können."
Schnee sorgt für Unfälle und blockierte Straßen in Bayern
Der Bus rollte nach dem Zusammenprall auf der stark abschüssigen Straße rückwärts, stieß gegen drei weitere Autos und fuhr über den Fahrbahnrand hinaus über eine Böschung. "Da kann man sehen, welche Kräfte wirken", sagte der Notfallbeauftragte des RDA-Busverbands, Johannes Hübner, am Samstag.
Dem 49 Jahre alten Busfahrer gelang es, sein Fahrzeug so an Bäume anzulegen, dass es weder umstürzte noch die Böschung komplett hinunterrutschte. Er habe so wohl einen schlimmeren Unfall verhindert, so Hübner.
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