Bus prallt bei Schneeglätte in Wohnhaus – zwei Tote

Auf schneeglatter Straße kracht in Miltenberg ein Bus in ein Wohnhaus. Ein 16-jähriger Fahrgast und der Busfahrer sterben, neun Menschen erleiden einen Schock. Vier Familien werden in Notunterkünfte gebracht.
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Ein Bus steckt in Miltenberg in der Hausfassade.
dpa Ein Bus steckt in Miltenberg in der Hausfassade.

MILTENBERG - Auf schneeglatter Straße kracht in Miltenberg ein Bus in ein Wohnhaus. Ein 16-jähriger Fahrgast und der Busfahrer sterben, neun Menschen erleiden einen Schock. Vier Familien werden in Notunterkünfte gebracht.

Bei einem tragischen Unfall ist am Mittwoch ein Linienbus im unterfränkischen Miltenberg in ein Wohnhaus gekracht und hat zwei Menschen in den Tod gerissen. Neun weitere erlitten einen Schock.

Der Linienbus war bereits 200 Meter zuvor auf schneeglatter Straße außer Kontrolle geraten. „Der Busfahrer hätte 200 Meter weiter oben abbiegen müssen, hat das aber schon nicht mehr geschafft“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Würzburg. Auf der abschüssigen Straße habe der 50-Jährige sein Fahrzeug am Mittwochabend nicht mehr unter Kontrolle bringen können.

Der 16 Jahre junge Fahrgast starb noch an der Unfallstelle

Nachdem der Bus zunächst ein Wohnhaus streifte und dort die Balkone abriss, donnerte er letztlich in ein Mehrfamilienhaus. Ein 16 Jahre alter Schüler – der einzige Fahrgast – starb noch an der Unfallstelle. Er hatte nach Angaben seiner Klassenkameraden erst einen Tag vor dem Unglück Geburtstag gehabt. Der Busfahrer aus dem nördlichen Baden-Württemberg starb wenige Stunden später in einer Klinik. Neun Menschen erlitten einen Schock. Darunter eine Autofahrerin, sie war dem Bus auf der Straße entgegenkommen, hatte aber noch ausweichen können.

Weil die Einsatzkräfte unter und im Bus weitere Opfer befürchteten, rückte am Abend ein Kran an, um das Wrack aus dem Wohnhaus zu ziehen. Der Bus war in eine etwa zwei Meter breite Terrassentüre im Erdgeschoss gerast und etwa acht Meter tief in das Gebäude eingedrungen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Busdach abgetrennt und in die darüberliegende Wohnung geschoben. Mit schwerem Gerät bargen Helfer den Bus noch in der Nacht, um sich zu vergewissern, dass in den Trümmern nicht noch weitere Tote sind.

Vier Familien wurden in Notunterkünfte gebracht

Vier Familien, die in dem Haus lebten, wurden in Notunterkünften untergebracht. Rettinger sagte, die Wohnungen seien voraussichtlich auf längere Sicht unbewohnbar. Statikern zufolge herrscht für das Wohnhaus keine Einsturzgefahr, es ist aber derzeit nicht bewohnbar. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 200 000 Euro.  

Miltenbergs Bürgermeister Joachim Bieber (CSU) zeigte sich erschüttert. „Der Bus steckt völlig in dem Wohnhaus drin“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa kurz nach dem Unfall gegen 17.00 Uhr. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Das ist schrecklich.“ Der Bürgermeister der Spessartgemeinde kämpfte mit den Tränen. „Ich bin seit 20 Jahren Bürgermeister, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“

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