Bundesliga der Ballerspiele kommt nach Nürnberg!

Mehr als 130.000 Euro Preisgeld werden ausgeschüttet - Hunderttausende Fans sehen den Profis zu.
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So realistisch sind die Baller-Szenen im Computerspiel Counterstrike.
AZ Fotografen So realistisch sind die Baller-Szenen im Computerspiel Counterstrike.

Mehr als 130.000 Euro Preisgeld werden ausgeschüttet - Hunderttausende Fans sehen den Profis zu.

NÜRNBERG Es ist wie in jedem Sport: Sie spielen in Vereinen, haben Sponsoren, eine Amateur- und eine Bundesliga. Die Besten reisen gar zu internationalen Wettbewerben. Professionelle Computerspieler betreiben „eSport“. Am 29. Mai treffen sich die Profis der Electronic Sports League (ESL, Europas größte Liga für Computerspiele) in der Nürnberger Meistersingerhalle.

Doch der Amoklauf von Winnenden bringt die „eSportler“ in Erklärungsnot. Auf dem Rechner des Amokläufers fand die Polizei nämlich das Spiel „Counterstrike“, das eine der vier Liga-Disziplinen ist und von Turtle Entertainment hergestellt wird. Das Unternehmen betreibt auch die ESL – sie ist inzwischen in 20 Ländern vertreten.

Mulmig ist es Turtle-Sprecher Ibrahim Mazari nicht, wenn er mit seiner Liga ausgerechnet kurz nach dem Amoklauf nach Nürnberg kommt. „Aber wir verstehen natürlich die Bedenken und Ängste. Wir sind aber überzeugt, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Amoklauf und Computerspielen gibt.“ Man suche den Dialog und lade alle Menschen gerne ein, sich selbst ein Bild zu machen. Dass so genannte „Killerspiele“ die Aggressionsbereitschaft fördern können, wie Forscher belegen, sieht Mazari nicht als Problem: „Das tut Fußball auch.“

Es gehe vielmehr um Sport und Wettbewerb. „Das, was an Gewaltfantasien hineingelegt wird, ist nicht der Grund, warum gespielt wird“, sagt Mazari. Das Spielprinzip des Mannschaftsspiels „Counterstrike“ sei Räuber und Gendarm, es gehe um Taktik und Strategie, erklärt der Experte. Und es geht um Geld: In der eSport-Liga – spielen darf man erst ab 16 Jahren – werden 130.000 Euro Preisgelder zum Saisonende nach der Tournee durch acht Städten ausgeschüttet. Bis dahin werden hunderttausende Menschen die Turniere verfolgt haben: Im Internet pro Spieltag über 50.000, live vor Ort um die 1000 Fans je Halle. Dort werden sie jubeln, ihre Mannschaft anfeuern. Wie im Profi-Sport eben üblich. mm/k.r.

Hier finden Eltern Hilfe und Informationen

Viele Eltern und Lehrer sind überfordert mit dem virtuellen Hobby ihrer Kinder. Bei der Info-Veranstaltung „Eltern-LAN“, die parallel zur ESL in der Meistersingerhalle stattfindet, finden Eltern Antworten auf ihre Fragen. „Eltern-LAN“ ist eine Initiative eines Spieleherstellers und der Bundeszentrale für politische Bildung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Angehörige und Lehrer bei der Auseinandersetzung mit dem Hobby „Computerspielen“ zu unterstützen. Die Teilnehmer erhalten eine medienpädagogische Einführung zu Computerspielen, bauen Berührungsängste mit dem Medium Computer ab und probieren selbst unter Anleitung Spiele wie „Counter Strike“ aus. Im Anschluss können die gewonnenen Eindrücke diskutiert werden und ein Spieltag der Electronic Sports League (ESL) hautnah miterlebt werden. Weitere Informationen: www.eltern-lan.info

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