Büskens froh: Müller macht's
FÜRTH Das Kleeblatt bleibt dem VfL Bochum (59 Punkte) beim Kampf um Relegationsrang drei weiter dicht auf den Fersen. Mit einem 1:0-Sieg über Absteiger Arminia Bielefeld am Samstag vor 7530 Zuschauern schafften die Fürther (57 Zähler) nicht nur den 16.Saisonerfolg, den Siegtreffer erzielte Nico Müller nach seiner 1127 Minuten dauernden Ladehemmung (43.), sondern sie haben beim „Halbfinal-Showdown”, wie Präsident Helmut Hack sagte, am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Oberhausen keine schlechten Papiere.
Und während das Kleeblatt beim Tabellen-17. Oberhausen spielt, muss zur gleichen Zeit Bochum beim Tabellen-16. Osnabrück ran. Beide Keller-Klubs haben je 28 Zähler, kämpfen gegen die Aufstiegsaspiranten ums Überleben in der Liga. Und bei dem harten Gang ruhen die Fürther Hoffnungen seit Samstag wieder auf Kingsley Onuegbu.
"In Oberhausen zählt nur der Sieg"
Der bullige Stürmer war gegen Bielefeld erstmals nach seinem Knöchelbruch vor drei Monaten wieder dabei – und das gleich in der Startelf. „Ich war vollkommen überrascht”, gestand Onuegbu, gab aber sofort die Anspielstation im Sturmzentrum und die Vorlage zum 1:0. Andererseits hatte Onuegbu bereits nach 80 Sekunden, schön freigespielt von Müller, die Führung auf dem Fuß, aber Bielefelds Bester, Keeper Patrick Platins, hielt und sorgte auch danach mit seinen Glanzparaden für 90 Minuten Nervenkitzel und Nervosität auf Fürther Seite. „Patrick haben wir das knappe Ergebnis zu verdanken”, bilanzierte Arminen-Trainer Ewald Lienen.
Onuegbu war’s egal. In der nur knapp zweiminütigen Spielersitzung bekam er von Trainer Mike Büskens grünes Licht, nach dem Spiel gelobte er Besserung. Kingsley: „Bei meinen Chancen hatte ich ein bisschen Pech, aber ich verspreche, dass ich es in Oberhausen besser machen werde. Da zählt nur der Sieg.”
Den gab’s gegen Bielefeld, aber auch drei Dutzend Torchancen. „Ein Scheiß-Spiel, aber was zählt, ist der Sieg. Die Höhe ist wurscht”, meinte Keeper Alexander Walke. Büskens allerdings war bedient. Sein Miene sah mehr nach Trauerfeier aus. „Das 1:0 ist ein Witz. Aufwand und Ertrag stimmen schon die gesamte Saison nicht”, grantelte er und giftete in Richtung Mannschaft: „Der eine guckt nach einer vergebenen Chance zum Himmel, der andere lässt den Kopf hängen. Das ist nicht die Körpersprache einer Mannschaft, die den dritten Platz erobern will.”
"Der Trainer hat mir schon leid getan"
Torschütze Nico Müller versprach dem VfL ein enges Rennen, „Bochum kann sich warm anziehen”, und hatte Verständnis für seinem Coach. „Der Trainer hat mir schon leid getan. Ich muss mich bei ihm entschuldigen, aber ich denke, dass er nach dem Schlusspfiff schon auch erleichtert war.”
Davon war auszugehen. Und Büskens hofft in Oberhausen auf höheren Beistand: „Wir gucken jetzt in den Himmel und hoffen, dass der liebe Gott ein Fürther ist.”
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