Bub im Kofferraum geschleust

Die Bundespolizei haben nahe Rosenheim Kriminelle gestoppt, die einen 7-jährigen Buben im Kofferraum geschleust haben
Rosenheim - Nahe dem Inntaldreieck hat die Bundespolizei in der Nacht von Freitag auf Samstag eine Schleusungsfahrt beendet. Die Beamten fanden im Kofferraum zwischen dem Gepäck einen kleinen Jungen.
Fahndern der Rosenheimer Bundespolizei fiel der voll besetzte Mietwagen mit deutschen Kennzeichen auf der A 8 auf. Der Fahrer, ein Libanese, konnte sich mit einer deutschen Aufenthaltsgenehmigung ausweisen.
Im Wagen trafen die Beamten zunächst vier weitere Personen an. Eigenen Angaben zufolge stammen diese aus Syrien. Keiner von ihnen hatte Papiere dabei. Bei der Nachschau im Kofferraum stießen die Bundespolizisten dann auch noch auf ein kleines Kind. Der Junge war zwischen den Gepäckstücken eingepfercht.
Für den Siebenjährigen war auf den normalen Sitzmöglichkeiten kein Platz mehr gewesen. Die Erwachsenen im Alter zwischen 19 und 46 Jahren erzählten, dass sie während ihrer Schleusung nach Europa großen Gefahren ausgesetzt gewesen wären.
Mit ungefähr 70 anderen Menschen mussten sie in einem kleinen Motorboot von Ägypten aus bis Italien fahren. Steuern hätten die Flüchtlinge selbst müssen, denn die Schleuser blieben am Festland zurück. In Süditalien wären sie dann von Schleppern auf die bereitgestellten Fahrzeuge aufgeteilt worden. Der Transport kostete pro Person 3.500 Dollar.
Die fünf Syrer wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen von Rosenheim aus der Münchner Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Auf den 34-jährigen Fahrzeugführer kommt ein Strafverfahren wegen Einschleusens von Ausländern zu. Die Bundespolizei hat gegen die Schlepperorganisation, die hinter dieser Schleusung steht, die Ermittlungen aufgenommen.