Bruder und Mutter getötet: Heute steht er vor Gericht
Metzger Klaus P. (39) hatte vor neun Jahren seinen jüngeren Bruder getötet und kehrte nach der Haft ins Elternhaus zurück – dort richtete er ein zweites Blutbad an, erstach im Suff die eigene Mutter. Am Mittwoch stand er vor Gericht.
AMBERG Was geht nur in diesem Menschen vor? Am Mittwoch musste sich der Metzger Klaus P. (39) vor dem Landgericht Amberg verantworten, weil er im Suff seine eigene Mutter (65) erstochen hat. Was die Prozess-Beobachter gruseln lässt: Vor neun Jahren hat P. bereits vor Gericht gestanden, weil er ein Familien-Mitglied niedermetzelte. Zusammen mit seinem Vater hatte der Horror-Metzger am 17. Oktober 1999 im Streit seinen jüngeren Bruder († 28) erstochen.
Schauplatz der zweiten Bluttat war wieder das Einfamilienhaus mitten im 1400-Seelen-Dorf Pirkensee (Landkreis Schwandorf). Dort wohnte P. nach seiner ersten Gefängnisstrafe wieder mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder (41) zusammen.
Es ist der Samstagabend des 30. Juni 2007, das Abendessen ist gerade abgeräumt, als es zum Streit zwischen Klaus P. und seiner Mutter kommt. Als der Bruder, der in einem Zimmer im Keller des Hauses wohnt, das Anwesen verlässt, geht Klaus P. mit einem Messer auf seine Mutter los – und trifft sie tödlich am Hals.
Der Messerstecher wartete schon auf die Polizei
Als der Bruder später zurückkommt, findet er die Leiche seiner Mutter und ruft die Polizei. Die kann den Täter widerstandslos festnehmen – Klaus P. hat in einem Nebenzimmer gewartet.
Alles an diesem Abend erinnert an die erste Tat acht Jahre zuvor: Im Streit und im Suff hatte Klaus P. damals seinen Bruder totgestochen – gemeinsam mit seinem Vater und äußerst brutal. Wegen Totschlags wurden Klaus P. und sein Vater damals verurteilt, die genaue Tatbeteiligung konnte aber selbst im Prozess nicht geklärt werden. Nach dreieinhalb Jahren Knast kehrte P. nach Pirkensee zu seiner Mutter zurück – der Vater war in der Haft gestorben.
Über das Motiv der schrecklichen Bluttat wurde im Dorf wild spekuliert – doch noch immer ist unklar, warum Klaus P. derart brutal über seine Mutter herfiel. Er gab die Tat zwar sofort zu, schwieg sich aber über das Motiv aus. Nichts hatte darauf hingedeutet, dass sich im Hause P. ein Drama anbahnte – das sagt zumindest der Bruder des Opfers. „Ich war vor zwei Tagen noch bei meiner Schwester“, erzählte er, „da war alles noch in Ordnung.“
Ganz so glimpflich wie beim ersten Mal dürfte Klaus P. aber nicht davonkommen. Denn beim Prozess-Auftakt in Amberg lautet die Anklage auf Mord...