Brossardt: Nur Spielraum für "maßvolle Lohnsteigerungen"
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) erwartet im neuen Jahr eine verstärkte "Abkühlung" der Konjunktur im Freistaat - und wirbt deshalb für "maßvolle" Lohnsteigerungen.
München - Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) erwartet im neuen Jahr eine verstärkte "Abkühlung" der Konjunktur im Freistaat. So herrsche in der Metall- und Elektroindustrie bereits „wachsende Unsicherheit“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt der Nachrichtenagentur dapd. Ein Grund dafür sei die Euro-Schuldenkrise. Brossardt mahnte, die Tarifpolitik dürfe die Unternehmen in dieser Situation nicht zusätzlich belasten. Zwar müsse jede Branche die für sich passenden Lösungen finden. Generell bestehe aber „nur ein Spielraum für maßvolle Lohnsteigerungen“.
Brossardt forderte zugleich die bayerische Regierung auf, den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur „kontinuierlich“ voranzutreiben. Dazu gehöre auch der Bau der umstrittenen dritten Startbahn am Münchner Flughafen. Der vbw-Hauptgeschäftsführer fügte hinzu: „Darüber hinaus müssen die richtigen Weichen für die Energiewende gestellt werden. Hier dürfen wir keine Zeit verlieren.“
Besonders wichtig sei „der Ausbau der Netzstruktur, der sich immer mehr als Achillesferse der Energiewende erweist“. Brossardt betonte: „Unerlässlich ist auch, die in den nächsten Jahren vom Netz gehenden Kernkraftwerke durch andere Erzeugungskapazitäten zu ersetzen.“ Dies werde „nicht allein durch erneuerbare Energien gehen, da Wind und Sonne nicht ständig zur Verfügung stehen“. Brossardt forderte: „Wir brauchen auch neue konventionelle Reservekraftwerke.“
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