Brockmanns Genie-Streich sichert Ice Tigers den Dreier
Nürnbergs Eishockey-Cracks feiern ein Sechs-Punkte-Wochenende. Erst 2:1-Heimsieg gegen die Kölner Haie, dann 4:2-Erfolg in München gelandet. Torhüter Patrick Ehelechner mit "einem super Tag" beim Aufsteiger
MÜNCHEN Ganz klar, zwei Niederlagen am Stück sind noch keine Negativ-Serie. Dennoch: Die vermeidbaren 1:2-Pleiten gegen Straubing und Mannheim hatten am Ego der Thomas Sabo Ice Tigers genagt. Aber sie nicht aus der Bahn geworfen. Musste am Freitag noch um den 2:1-Heimsieg gegen die Kölner Haie gezittert werden, war es 48 Stunden beim EHC München vor 3438 Zuschauern schon eher eine klare Sache. Zwar mit einiger Mühe, aber verdient zeigten Nürnbergs Eismänner mit ihrem 4:2 (1:1, 1.1, 2:0)-Sieg dem Aufsteiger die Grenzen auf. Wenn sie mal in Schusslaune sind und es hinten passt.
Einer der Helden gegen die Köln: Torhüter Patrick Ehelechner. Vor allem, als sich die angeschlagenen Haie im letzten Drittel mit Macht gegen den K.o. stemmten, war auf den Goalie hundert Prozent Verlass. „Ich denke, mit meiner Leistung kann ich zufrieden sein“, stellte Ehelechner sachlich richtig fest. Und auch in München war er wieder der Garant für den Erfolg. „Aber meine Verteidiger haben mich erneut prima unterstützt“, bedankte sich Ehelechner bei seinen Mitstreitern. Und Trainer Andreas Brockmann lobte: „Patrick hatte einen super Tag.“
Tiger mit Mühe - Trainer als Feuerwehrmann
Die magere Trefferquote machte Brockmann zuletzt mächtig Sorgen: „Wir schießen im Moment zu wenig Tore, das ist unser Problem.“ Besserung war angesagt, und in der Olympiahalle klappte es wieder. Greg Leeb sorgte mit seinem 1:0 erstmal für Ruhe und Sicherheit (7.), und im zweiten Durchgang durfte auch Bruder Brad wieder einen Treffer verbuchen. Allerdings: zu diesem Zeitpunkt führten die Hausherren dank Martin Schymainski (1:1/16.) und dem Überzahltor des Ex-Nürnbergers Felix Petermann (22.) mit 2:1. Brad Leebs 2:2-Ausgleich (39.) kam also gerade recht, denn die engagierten Münchner Cracks machten plötzlich mächtig Druck. „Im letzten Drittel hat es bei uns teils lichterloh gebrannt“, gestand Brockmann später, der vor Münchens Heimstärke gewarnt hatte.
Doch Brockmann zeigte auch Qualitäten als Feuerwehr-Kommandant. Mitten in die EHC-Angriffswellen nahm er eine Auszeit. Und die zeigte prompt Wirkung. Kaum ging die Partie weiter, war es Greg Leeb, der die 3:2-Führung besorgte (50.). Als München dann gegen Ende Keeper Jochen Vollmer zugunsten eines sechsten Feldspielers opferte, machte Björn Barta mit seinem Schuss ins leere Gehäuse den Sack zu (4:2/60.). „Nürnberg war sehr clever und hat auch verdient gewonnen“, meinte Münchens Trainer Pat Cortina. „Und Brockmann steht nun wie ein Genie da.“Michael Rupp
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