Breska: Nach mir das Chaos

Der peinliche Abschied des Slowaken vom Club. Manager Bader kürzte sofort das Gehalt
NÜRNBERG Mario Breska machte keinen Hehl daraus, dass er sich beim Club so gar nicht wohl fühlte. Beinahe chronisch schlecht gelaunt trabte der so hoch talentierte Allrounder über den Trainingsplatz, trug seine Unlust, alles für einen Stammplatz zu geben, bis hart an die Grenze des Tolerierbaren zur Schau. Anfang Februar flüchtete „Super-Mario“ wort- und grußlos zum zypriotischen Erstligisten Paralimni – und hinterließ in der Noris das blanke Chaos.
Der Platzwart als Entrümplungsservice
Eines Morgens legte der 29-Jährige die Schlüssel zu seiner Wohnung in Zabo einfach vor die Eingangstür und machte sich aus dem Staub: ohne sich an jegliche Abmachungen zu halten. Breska ließ einen Großteil der Möbel zurück, kündigte die Bleibe nicht fristgerecht, verdünnisierte sich trotz Mietschulden (drei Monatsraten) und renovierte auch nicht wie vertraglich vereinbart.
„Ich betreue die Profis seit neun Jahre, aber so ein Fall ist mir in der ganzen Zeit nicht untergekommen“, ist Team-Manager Boban Pribanovic schockiert. „Jan Kristiansen wohnte dort zuvor, bei seinem Auszug gab es überhaupt keine Probleme, bei Mario leider schon.“ Pribanovic hatte erhebliche Scherereien mit Breskas zurecht verärgertem Vermieter. Platzwart Konrad Vestner wurde sogar zum Entrümpelungsservice umfunktioniert, musste die Wohnung räumen und neu herrichten.
Wenigstens sind die entstandenen Kosten gedeckt. „Wenn es sein muss, wird schon mal ein Teil des Gehalts einbehalten. Bei Mario ist das geschehen“, bestätigt Manager Martin Bader. Auch, weil Breska seinen Dienstwagen nach seinem „Abflug“ mit in seine slowakische Heimat nach Topolcany „entführt“ hatte. Von dort musste der Audi S5 auf Club-Kosten zurückgeholt, der Leasing-Vertrag danach aufgelöst werden.
Breska wechselt in die Champions League
Zudem sorgte Breskas in Bayern verbotener Staffordshire Terrier für Ärger. „Beim Ordnungsamt hatte Mario ihn als ein kleines Hündchen angegeben“, erinnert sich Pribanovic. Prompt erhielt Breska eine Ordnungsstrafe von rund 1500 Euro. Gleichzeitig aber präsentierte er auf seiner Homepage stolz seinen „Spyro“ – im Club-Trikot.
Vergangenheit, zum Glück. Der Vertrag mit Breska (bis 2010) wurde aufgelöst. Der Slowake war zunächst nur bis Sommer an Paralimni ausgeliehen, nun kassierte der Club rund 200000 Euro Ablöse – und Breska steigt eventuell gar in die Champions League auf. Im Sommer wechselt er zum wohl künftigen Meister Apoel Nikosia. M. Hertlein