Brennender Hund als Wurfgeschoss
NÜRNBERG - Mordanschlag mit Yorkshire-Terrier: Vom Rücksitz schleuderte eine 45-Jährige das Tier auf die Beifahrerin.
Hat ihr womöglich eine innere Stimme den Befehl zum Töten gegeben? Diese Frage muss heute das Landgericht beantworten, vor dem sich Sabine S. (45) wegen zweifachen versuchten Totschlags und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten muss.
Ein Psychiater hat bei Sabine S. eine schwere paranoide Psychose diagnostiziert. Die Krankheit äußert sich durch Wahnvorstellungen und Halluzinationen akustischer Art. Sollte sich dieser Befund in der Verhandlung bestätigen, kommt die Frau um eine langwierige Behandlung in der geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses nicht herum.
Der Ausraster, den sie sich leistete, hätte leicht mit einer Katastrophe auf der Autobahn enden können. Sabine S., so wurde die Tat rekonstruiert, saß auf dem Rücksitz eines Pkw und streichelte ihren Hund, einen Yorkshire-Terrier. Ohne erkennbaren Anlass setzte sie mit einem Feuerzeug das Fell des Tieres in Brand und warf es der Beifahrerin auf den Schoß. Gleichzeitig griff sie mit beiden Händen ins Lenkrad und versuchte, den Wagen nach rechts zu steuern, um einen tödlichen Unfall zu provozieren. Der Fahrer konnte das Auto auf der Überholspur nur mit Mühe zum Stehen bringen. Andere Fahrzeuge mussten waghalsige Ausweichmanöver veranstalten, um einen Crash zu verhindern. Sabine S. wurde schließlich von der Polizei festgenommen.
- Themen:
- Polizei