Braunbär unterwegs: Kommt jetzt Brunos Halbbruder?
MITTENWALD -Bayern scheint Braunbären irgendwie magisch anzuziehen. Nach Bruno macht sich jedenfalls auch sein Halbbruder „MJ4“ auf, im Freistaat sein Glück zu versuchen. Doch anders als sein sein Verwandter soll "MJ4" ein "Traumbär" sein.
Mehr als zwei Jahre nach dem Abschuss des Braunbären „Bruno“ wandert möglicherweise auch sein Halbbruder „MJ4“ bald nach Bayern ein. Der dreieinhalb Jahre alte Braunbär wurde bereits etwa 30 Kilometer vom oberbayerischen Mittenwald entfernt gesichtet und könnte noch weiter nach Norden ziehen. Es sei denkbar, dass der Bär in den nächsten Wochen in Bayern auftauche, sagt der Bärenbeauftragte Manfred Wölfl.
Im Gegensatz zu seinem Bruder soll sich „MJ4“ aber komplett anders verhalten als Bruno. Er hält sich von Siedlungen fern und bricht allenfalls gelegentlich einen Bienenstock auf, um an den Honig zu kommen. „Das ist eher ein Traumbär“, so Wölfl.
Bruno war vom damaligen Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) wegen seiner mangelnden Scheu vor menschlichen Siedlungen als „Problembär“ eingestuft und zum Abschuss freigegeben worden.
„Bruno“ war im Sommer 2006 im Spitzingsee-Gebiet in den bayerischen Alpen erschossen worden. Nach wochenlangen vergeblichen Fangversuchen gab die bayerische Staatsregierung ihn zum Abschuss frei. Nach dem Abschuss des Bären wurde in Bayern ein Managementplan für Braunbären erstellt, um künftig besser auf die Wildtiere vorbereitet zu sein. „Bruno“ selbst steht in präparierter Form im Münchner Museum „Mensch und Natur“. (AZ, DA)
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