Braunbär im Grenzgebiet zu Bayern unterwegs
Lech/Vorarlberg – "Nach der Spurensicherung durch den Landeswildökologen Hubert Schatz handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen jüngeren, männlichen Bären, der vermutlich von Trient über das Lechtal nach Vorarlberg gekommen ist", teilte die Landespressestelle Vorarlberg mit.
Ob das Tier Verhaltensauffälligkeiten zeige, lasse sich noch nicht sagen, hieß es. "Es besteht jedoch kein Grund zur Panik", zitiert das Land den Landeswildökologen. Die Behörden empfehlen im Gebiet Lech aber, besonders aufmerksam zu sein und die markierten Wege nicht zu verlassen sowie Hunde an der Leine zu führen.
Erst vor einem Jahr hatte ein Bär in den oberbayerischen Landkreisen Rosenheim und Miesbach Spuren hinterlassen, er soll zuvor auch in Tirol unterwegs gewesen und in Brandenberg im Bezirk Kufstein von einer Wildkamera fotografiert worden sein. Auch bei Stanzach im Bezirk Reutte in Tirol waren damals Bären-Spuren im Schnee entdeckt worden.

Die nächste Bären-Population befindet sich im von Bayern etwa 120 Kilometer entfernten italienischen Trentino. Den Bären-Bestand für Kärnten und Osttirol schätzt der WWF Österreich auf fünf bis acht Bären.
Erinnerungen an "Problembär" Bruno 2006
Von dort stammt auch der wohl berühmteste Braunbär in Deutschland, Bruno. Das Jungtier hatte im Frühling 2006 seinen Weg über die Alpen nach Bayern gefunden. Auf der Überquerung hatte der Bär auch immer wieder Nutztiere angegriffen und sich nah an Siedlungsgebieten bewegt. Bauern hatten daraufhin den Abschuss gefordert und Tierschützer sich für eine Überlebensmöglichkeit eingesetzt. Ein Einfangen war nicht möglich gewesen, schließlich war das Tier als "Problembär" eingestuft und zum Abschuss freigegeben worden. Im Juni 2006 ist Bruno erlegt worden. Es war der erste Braunbär seit 170 Jahren in Deutschland. Ausgestopft und präpariert ist Bruno seit 2008 im Museum "Mensch und Natur" ausgestellt.
- Themen: