Braunbär-Alarm: Ösi-Bruno auf dem Vormarsch

Frühling: Die Natur erwacht. Und mit ihr die Braunbären. In Österreich ist einer schon unterwegs und könnte auch nach Bayern kommen. Der WWF warnt: Drei Jahre nach "Bruno" ist Bayern noch immer nicht vorbereitet.
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In Südtirol wachsen viele junge Bären auf - einige wandern jetzt wieder durch die Alpen.
dpa In Südtirol wachsen viele junge Bären auf - einige wandern jetzt wieder durch die Alpen.

MÜNCHEN/INNSBRUCK - Frühling: Die Natur erwacht. Und mit ihr die Braunbären. In Österreich ist einer schon unterwegs und könnte auch nach Bayern kommen. Der WWF warnt: Drei Jahre nach "Bruno" ist Bayern noch immer nicht vorbereitet.

Österreicher haben den jungen Braunbären schon mehrfach gesehen. "Toni" hatte den Winter über im Hinteren Stubaital verbracht - jetzt nähert er sich nach Ansicht des WWF's Innsbruck. Dort könnte er laut den Experten den ganzen Sommer über bleiben. Da junge Bären Strecken von 50 Kilometer und mehr leicht an einem Tag zurücklegen, könnte "Toni" auch bald in München auftauchen.

Toni ist nicht der einzige Kandidat: Die AZ hatte schon vor Wochen sechs potentielle Besucher ausgemacht - sie alle stammen aus dem Trentino in Norditalien. WWF-Artenschutz-Leiter Volker Homes sagt: "Es ist möglich, dass auch norditalienische Braunbären in Deutschland vorbeischauen."

Gleichzeitig warnt der WWF: Bayern ist nicht auf einen Braunbären vorbereitet. Vor zwei Jahren wurde zwar ein Bärenmanagement-Plan erstellt, der sei aber lückenhaft. "Der Plan war zwar ein erster wichtiger Schritt, reicht aber noch lange nicht aus, falls Bayern erneut einen Braunbären begrüßen kann", sagte Homes. Der WWF habe schon 2007 einen solchen Plan entwickelt, Fortschritte habe es bislang nicht gegeben.

Der Bär kommt - WWF und Umweltministerium kritisieren sich gegenseitig

Bayerns Bärenbeauftragter Manfred Wölfl widerspricht - und kritisiert die Tierschützer: Bayern sei "auf einem guten Weg". Im Umweltministerium gebe es eine Steuerungs- und Arbeitsgruppe. Sie kümmere sich nicht nur um Bären, sondern auch um Wölfe und Lüchse. "Auch der WWF ist Mitglied dieser Arbeitsgruppe, hat aber leider an den letzten Treffen nicht teilgenommen."

Zur Zeit würde das Ministerium Ansprechpartner ausgebildet. Thema: Der Umgang mit wilden Tieren. Ausgleichszahlungen an Bauern seien gesichert. 2006 hatte "Problembär" Bruno im Voralpenland mehrere Schafe, Ziegen und Hühner gerissen. Das Umweltministerium ließ ihn Ende Juni abknallen.

T. Gautier

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