"Brauchtumspflege" mit Gewehr, Degen und Dolch

Rieden (dpa/lby) - Das historische Tänzelfest in Kaufbeuren fällt zwar in diesem Jahr wie viele andere Feste wegen der Corona-Krise aus, aber deswegen wollte ein 47 Jahre alter Kaufbeurer trotzdem nicht auf das Ausführen seines Kostüms verzichten. Dies hat für den Mann nun ein Strafverfahren zur Folge. Denn wie die Polizei am Montag berichtete, war der 47-Jährige am Samstag im benachbarten Rieden (Landkreis Ostallgäu) nicht nur im Tänzelfestkostüm unterwegs. Der Mann nahm auch noch ein Vorderladergewehr sowie einen Degen und einen Dolch mit.
Zeugen riefen die Polizei, die den Kaufbeurer die Waffen abnahmen. Der 47-Jährige begründete das Tragen der Waffen zu dem Kostüm damit, dass dies Brauchtumspflege sei.
Das Tänzelfest findet formalerweise immer im Juli statt und ist eigentlich ein Spektakel für Kinder. Es existiert seit mehr als 450 Jahren und gilt als ältestes Kinderfest Bayerns.