Brandstifterin aus Liebeskummer - sie kommt frei!
Sie bekam zwei Jahre auf Bewährung, muss sich aber in psychologische Behandlung begeben.
NÜRNBERG Gerade nochmal Glück gehabt: Anita P. (28), die letztes Jahr auf dem eigenen Hof in Mischelbach, einem Ortsteil von Pleinfeld, Feuerteufel spielte (AZ berichtete), kam gestern auf Bewährung frei. Zu Gute kam ihr, dass sie ein volles Geständnis ablegte. Außerdem stufte Richterin Claudia Degenhart die 28-Jährige aufgrund ihrer labilen Persönlichkeit als vermindert schuldfähig ein.
Die Brände hatte Anita gelegt, weil sie ihrem Ehemann einen Denkzettel verpassen wollte. Zu wenig Liebe und Unterstützung habe sie bei der harten Arbeit auf dem Hof bekommen.
Ehemann hat die Scheidung eingereicht
Einmal vernichteten die Flammen die komplette Scheune. Schaden: 180.000 Euro – reines Glück, dass niemand zu Schaden kam!
Der Ehemann war gestern auch im Gericht. Er blickt enttäuscht auf seine dreijährige Ehe zurück. Nie im Leben hätte er seiner Frau zugetraut, dass sie ihm so etwas antut, sagte er zur AZ. Er reichte sofort nach ihrer Verhaftung die Scheidung ein. Sein Schwager begleitete ihn aufs Gericht. Er sieht in Anita nicht das Opfer: „Anita musste eh wenig auf dem Hof tun. Nach der Heirat rührte sie dann kaum einen Finger mehr.“ Kamen trotzdem Hilfsangebote, soll sie die ausgeschlagen haben.
Nach Mischelbach kehrt Anita nicht mehr zurück. Sie wohnt wieder bei den Eltern, muss sich in psychologische Behandlung begeben und gemeinnützige Arbeit leisten, so die Bewährungsauflagen.
In Mischelbach kehrt nur bedingt Ruhe ein. Denn: Zwei Brandstiftungen konnten Anita nicht nachgewiesen werden. Dieser Zündler läuft also immer noch frei herum. Anitas Noch-Ehemann war froh, als alles vorbei war. Nochmal will er nicht heiraten. Zur AZ sagte er: „Den Zirkus mach’ ich nicht mehr mit.“ mp
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