Brand in Regensburg: Mutter (28) und ihr Baby sterben in den Flammen
REGENSBURG - Bei einem Brand in Regensburg sind am frühen Samstagmorgen eine Mutter und ihr 10 Monate altes Baby gestorben - der Vater kam mit Verbrennungen dritten Grades in eine Münchner Klinik. Der Brand entstand in der Wohnung ihres Nachbarn (80) - er konnte sich schwer verletzt retten.
Gegen 2. 30 Uhr bemerkte der pensionierte Postbeamte, dass es bei ihm brannte. Er kam aber nicht mehr aus seinem Appartement im zweiten Stock hinaus - die Feuerwehr holte den 80-Jährigen schwer verletzt mit einer Drehleiter über das Fenster zur Schuegrafstraße raus. Er kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Drei Bewohner aus dem Erdgeschoss flüchteten von sich aus ins Freie.
Eine Zwischenwand bricht ein und begräbt die Eltern unter sich
Für die dreiköpfige Familie nebenan lief es viel schlimmer: Die Flammen verpufften, die Wand zwischen beiden Wohnungen brach ein - die Trümmer fielen in das Schlafzimmer und begruben die Mutter (28) und ihr Mann (27). Feuerwehrleute kamen mit Atemschutzmasken in die Wohnung: Die Eltern bewusstlos, das 10 Monate alte Baby auch. Sie brachten das Kind nach draußen und übergaben es dem Notarzt.
Die Eltern aber waren von den Trümmern verschüttet. Sie im beißenden Rauch zu befreien, dauerte einige Zeit. Der Vater kam per Hubschrauber in eine Münchner Spezialklinik - mit Verbrennungen dritten Grades. Er ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Die Mutter und ihr Kind kam ins Klinikum Regensburg. Dort konnten die Ärzte ihnen nicht mehr helfen: Das Baby starb kurz nach der Einlieferung, die Mutter wenige Stunden später.
Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt
Nach Aussagen der Nachbarn waren die Russland-Deutschen erst vor einem Jahr in die Wohnung im Stadtteil Kumpfmühl (Zentrum) gezogen. Sie lebten sehr zurückgezogen.
Das Haus in der Schuegrafstraße steht jetzt leer. Es könnte einsturzgefährdet sein. Die Bewohner kamen bei Bekannten und Verwandten unter. Ein Gutachter soll klären, ob sie wieder einziehen können, das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Eine erste Begehung am Samstag wurde unterbrochen, weil dem LKA die Aussagen des 80-Jährigen fehlen. Mutter und Kind werden Anfang der Woche im Institut für Rechtsmedizin der Universität Nürnberg/Erlangen obduziert.
T. Gautier
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