Boom in den USA sorgt bei Jagdwaffen-Herstellern für Umsatzsprung

US-Verbraucher haben den deutschen Herstellern von Jagd- und Sportwaffen einen Umsatzsprung beschert. Viele hätten sich vor einer Verschärfung der Waffengesetze rasch noch mit einer Büchse versorgt.
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Ein Messebesucher blickt am 07.03.2014 in Nürnberg auf der Jagd- und Sportwaffenmesse IWA & OutdoorClassics durch ein Zielfernrohr am Stand des deutschen Herstellers Minox.
dpa Ein Messebesucher blickt am 07.03.2014 in Nürnberg auf der Jagd- und Sportwaffenmesse IWA & OutdoorClassics durch ein Zielfernrohr am Stand des deutschen Herstellers Minox.

Jahrelang war die Branche verhalten gewachsen – verunsicherte US-Verbraucher haben nun den deutschen Herstellern von Jagd- und Sportwaffen einen Umsatzsprung beschert. Viele hätten sich vor einer Verschärfung der Waffengesetze rasch noch mit einer Büchse versorgt.

Nürnberg – Ein Absatz-Boom in den USA hat bei deutschen Herstellern von Jagd- und Sportwaffen im Vorjahr für glänzende Geschäfte gesorgt. Der Produktionswert deutscher Jagdwaffen habe im Jahr 2013 mit rund 330 Millionen Euro um rund 15 Prozent über dem Wert von 2012 gelegen, berichtete der Verband für Jagd-, Sportwaffen und Munition (JSM) am Freitag zum Auftakt der Nürnberger Messe IWA Outdoor Classics.

„Das Jahr 2013 ist für uns gut gelaufen“, stellte JSM-Geschäftsführer Klaus Gotzen fest. Noch 2012 war der Produktionswert deutscher Freizeitwaffen lediglich um rund Prozent gestiegen. Zusammen mit dem Handel beschäftigt die Branche in Deutschland rund 40 000 Menschen.

Die deutlich gestiegene Nachfrage in den USA nach deutschen Waffen hängt nach Gotzens Einschätzung vor allem mit der Sorge vieler US-Bürger zusammen, restriktivere US-Waffengesetze könnten demnächst den Erwerb von Jagd- und Freizeitwaffen erschweren. „Vor allem bei Munition gab es regelrechte Hamsterkäufe“, berichtete der Verbandschef.

Viele deutsche Hersteller hätten daraufhin ihre Produktion hochgefahren und im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Mit der Einstellung neuer Mitarbeiter warteten die meisten noch ab. Derzeit sie noch unklar, wie sich der US-Markt künftig weiter entwickele, sagte Gotzen.

In Deutschland habe sich der Absatz von Jagd- und Freizeitwaffen dagegen im Vorjahr wenig dynamisch gezeigt. Nach Hochrechnungen auf der Basis von Neun-Monatszahlen erwartet der Verband für 2013 eine Steigerung des Produktionswertes von höchstens drei Prozent. „Waffen sind viele Jahre haltbar – und deutsche Jäger entscheiden sich erst bei wirklichen Produktinnovationen für eine neue Büchse oder ein neues Gewehr“, erläuterte Gotzen.

Dafür scheinen die wirtschaftlichen Probleme in Südeuropa die Nachfrage nach Jagdwaffen kaum zu bremsen. Vor allem nach Italien und Spanien sei der Export gut gelaufen. „Jagdwaffen sind Luxusgüter. Und wer sich bisher eine gute Jagdwaffe geleistet hat, der tut das auch weiterhin“, sagte Gotzen. Auf der IWA Outdoor Classics präsentieren noch bis zum kommenden Montag (10. März) 1300 Aussteller ihr Neuheiten.

 

 

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