Bodenheizung für den Spargel
Das extra-frühe Edelgemüse kommt aus Niederbayern und kostet am Hauptmarkt zwischen 5,95 und 8 Euro pro Pfund.
NÜRNBERG Deutscher Spargel im März – gibt’s nicht? Gibt’s doch. Ein Streifzug über den Nürnberger Hauptmarkt beweist es.
Schon Wochen vor Beginn der offiziellen Spargelsaison (ab Anfang/Mitte April bis zum so genannten Spargelsilvester am 24. Juni) bieten dort zahlreiche Händler den so genannten Gäuboden-Spargel aus Niederbayern feil. Die Preise, die man für das heimische Edelgemüse hinblättern muss, haben’s allerdings in sich: zwischen 5,95 und 8 Euro muss man für das Pfund berappen.
Der Lehmboden wird auf 20 Grad aufgeheizt
Doch wer unbedingt im März schon deutschen Spargel genießen will, dem wird wohl nichts anderes übrig bleiben – über mangelndes Interesse kann sich Markthändler Reinhard Roth jedenfalls nicht beklagen. Auch wenn die Geschäfte während der Saison, wenn der Spargel günstiger ist, besser laufen: „Etwa zwei Kilo pro Tag gehen schon über den Tisch“, sagt Roth. „Die Kunden kaufen lieber den deutschen als den peruanischen Spargel“, weiß er. Und das, obwohl der peruanische Spargel nur knapp die Hälfte kostet und sich, so Experte Roth, geschmacklich „kaum“ vom deutschen unterscheidet.
Doch wie stellen es die Spargelbauern an, dass das Edelgemüse jetzt schon sprießt? Markthändler Reinhard Roth, der seinen Spargel aus dem niederbayerischen Geiselhöring bezieht, erklärt: „Die Bauern haben unter ihren Feldern eine so genannte Spargelheizung verlegt – die kann man sich ähnlich vorstellen wie eine Fußbodenheizung.“ In 20 und 40 Zentimetern Tiefe sind jeweils Heizungsrohre verlegt, die den Lehmboden, in dem der Spargel gedeiht, auf 20 Grad aufheizen. „Eine Plastikfolie fördert das Wachstum der Edelstangen zusätzlich“, so Markthändler Roth.
Heuer verkauft er den März-Spargel im zweiten Jahr. Auch den Händler selbst juckt es zwischendurch – denn „ich liebe Spargel – in allen Variationen!“ kes