BN setzt sich für dezentrale Projekte ein

Wassermassen und Schlamm verwüsteten in diesem Sommer mehrere Gemeinden in Bayern. Der Bund Naturschutz warnt vor immer häufigerem Starkregen - und fordert Schutzprojekte in ganz Bayern.
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er Gaisbach in Drosendorf (Bayern) ist am 17.06.2016 durch die lang andauernden Regenfälle über die Ufer getreten.
dpa er Gaisbach in Drosendorf (Bayern) ist am 17.06.2016 durch die lang andauernden Regenfälle über die Ufer getreten.

Scheinfeld - Nach den verheerenden Hochwassern in Niederbayern und Mittelfranken hat der Bund Naturschutz (BN) erneut dezentrale Schutzprojekte gefordert.

Nur so könne langfristig solch großer Schaden, wie er dort Anfang Juni entstanden war, verringert werden, sagte BN-Chef Hubert Weiger am Mittwoch im mittelfränkischen Scheinfeld. Schutzvorrichtungen an den großen Flüssen reichten bei zunehmenden Starkregenereignissen nicht mehr aus.

Vielmehr müsse das Problem der Wurzel her angegangen werden: indem in ganz Bayern auch an kleineren Zuflüssen Projekte für den Hochwasserschutz umgesetzt werden. "Hochwasserschutz muss an der Quelle beginnen", sagte Weiger.

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Zu diesen Maßnahmen gehörten die Renaturierung von früher begradigten Gewässern, unbewirtschaftete Uferstreifen und auch eine Reduzierung des Maisanbaus. Dieser verschlimmere die Erosion des Bodens - und damit brächten die Wassermassen auch zunehmend Schlamm mit sich - wie etwa in Simbach am Inn (Landkreis Rottal-Inn) vor gut zwei Monaten.

Stattdessen müssten wieder mehr Wiesen als Überflutungsgebiete geschaffen werden, sagte Weiger. "Wir haben hier dringenden Handlungsbedarf."

Freistaat soll Kommunen unterstützen

Durch Hochwasser entstünden Milliardenschäden. Doch wenn es gelänge, landesweit dezentrale Projekte umzusetzen, könne der Schaden mindestens halbiert werden. Der Freistaat müsste die Kommunen dafür unterstützen - auch bei der Vorsorge gegen kleinere Hochwasser.

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Als Beispiel nennt der BN das Talauenprojekt von neun Gemeinden im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Hier wurden nach starken Hochwassern 1993 und 1995, die ganze Tallandschaften überfluteten, unter anderem mehrere Wasserrückhaltebecken im Oberlauf der Gewässer gebaut.

Inzwischen hat die Region kaum noch Probleme mit Hochwasser. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Markus Ganserer forderte eine Art Masterplan für Bayern - um zu sehen, wo bisher am häufigsten Hochwasser auftraten und wo die Schäden am höchsten waren. Hier müsse man als erstes ansetzen.

Er kritisierte zudem, Bayern sei das einzige Bundesland, in dem fünf Meter breite, unbewirtschaftete Uferstreifen keine Pflicht seien.

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