Bluttat mit Metzgermesser: 12 Jahre Haft

AMBERG - Totschlag, kein Mord. So urteilte gestern das Amberger Landgericht über den Mann, der vor neun Jahren seinen Bruder erstach – und im vergangenen Jahr seine 65 Jahre alte Mutter. Wegen dieser zweiten Bluttat muss der Metzger Klaus P. (39) zwölf Jahre ins Gefängnis.
Der Metzger hatte seiner Mutter daheim in Pirkensee (Landkreis Schwandorf) mit einem Fleischermesser in den Hals gestochen und ihr die Kehle durchgeschnitten. Am Dienstag hat er die Tat gestanden.
Der ältere Bruder des Angeklagten, der ebenfalls in dem Haus wohnte, fand damals die Leiche und rief die Polizei. Der heute 39-jährige Täter ließ sich widerstandslos festnehmen und räumte die Tat sofort ein. Da erfuhren die Beamten auch den Grund des Streites, der der Bluttat voranging: Klaus P. fühlte sich zurückgesetzt, weil die Mutter früher immer den Jüngsten der Brüder bevorzugt hätte.
Doch der lebt nicht mehr. Den hatte Klaus P. 1999 auf die gleiche brutale Weise umgebracht. Auch damals lautete das Urteil „Totschlag“, weshalb er dreieinhalb Jahre im Gefängnis saß. Als er in die Freiheit entlassen wurde, zog er zurück zur Mutter – in das Haus, in dem er den Bruder getötet hatte.
Der Staatsanwalt forderte, den Tod der Mutter mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe zu sühnen, die Verteidigung des Metzgers hingegen plädierte auf fünf Jahre Haft.
Doch das Gericht entschied: zwölf Jahre – plus zusätzliche Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. Klaus P. hat seit Jahren ein Alkoholproblem. Bei der Attacke auf seine Mutter war er nach eigenen Angaben stark betrunken.