Bistümer unterstützen Pfarrgemeinden in der Corona-Krise

Auch die Pfarrgemeinden im Freistaat spüren in der Corona-Krise finanziellen Druck. Einige bayerische Bistümer versprechen nun mehr Geld - oder wenigstens so viel wie zuvor. Denn die Einnahmen aus Kirchensteuern dürften auch wegen Corona weiter deutlich sinken.
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Bertram Meier. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild
dpa Bertram Meier. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Augsburg (dpa/lby) - Katholische Bistümer in Bayern greifen ihren Pfarrgemeinden in der Corona-Krise finanziell unter die Arme. Das Bistum Augsburg legt einen zehn Millionen Euro schweren Hilfsfonds für Pfarreien und kirchliche Einrichtungen auf. "Wir stehen Euch in der jetzigen Situation, die viele Unwägbarkeiten birgt, solidarisch zur Seite", sagte der ernannte Augsburger Bischof Bertram Meier an die Adresse der Betroffenen. "Macht Euch keine Sorgen über die Finanzierbarkeit laufender Projekte."

Finanziert wird der "Stephana" genannte Hilfsfonds aus Rücklagen des Bistums. Es gebe die Möglichkeit, ihn um zehn Prozent aufzustocken oder sogar um fünf Millionen Euro zu erhöhen. Durch das Kontaktverbot und andere Corona-Vorgaben sei es derzeit viel schwerer als sonst, Mittel einzuwerben. Das treffe die Kirchenstiftungen in besonderem Maße, hieß es in einer Bistums-Mitteilung. Gerade auch Bauprojekte sollten so weiter realisierbar sein, denn "von diesen wiederum hängen gerade bei Bauvorhaben auch zahlreiche Arbeitsplätze in Mittelstand und Handwerk ab". Das Bistum wolle mit dem Fonds "ein Zeichen der Hoffnung setzen".

Auch in Passau sollten "die Pfarreien nicht allein gelassen werden", betonte ein Sprecher. Dort laufen "Planungen, wie an verschiedenen Stellen den Pfarreien in ihren aktuellen Nöten geholfen werden kann". Bischof Stefan Oster wolle zunächst vor allem hören, wo die Menschen und vor allem auch die Mitarbeitenden der Einrichtungen Nöte haben, um dort konkret anzusetzen. Ein Instrument dafür sei der Bischof-Eder-Fonds für Sofortmaßnahmen. "Mit diesem wichtigen Instrument konnten wir schon in verschiedenen Krisenzeiten in Not geratenen Familien schnell und unbürokratisch helfen" sagte Oster. In Notzeiten könne er unbürokratisch aufgestockt werden.

Im Bistum Eichstätt gibt es ebenfalls einen Fonds und auch das Erzbistum Bamberg will "selbstverständlich den von der Corona-Krise finanziell betroffenen Pfarrgemeinden helfen", sagte ein Sprecher. Die genaue Summe sei aber unklar, weil der Bedarf erst noch ermittelt werden müsse. Im Würzburger Bistum ist bislang nichts dergleichen geplant - und auch das größte Bistum im Freistaat, das Erzbistum München und Freising, plant keinen Sonderfonds.

Allerdings sollen die Zuschüsse an Pfarreien und kirchliche Verbände und Institutionen unverändert hoch bleiben, betonte ein Sprecher. Mit 250 Millionen Euro sei das die zweitgrößte Position im Haushalt. Dazu kommen Baukostenzuschüsse von 50 Millionen in diesem Jahr. "Ungeachtet des aufgrund der Coronakrise für 2020 zu erwartenden starken Ertragsrückgangs vor allem auch im Bereich der Kirchensteuer wird die Erzdiözese München und Freising alles daran setzen, Zuschüsse wie zugesagt auszubezahlen", sagte der Sprecher.

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