Bischof Voderholzer schreibt Protestbrief
Regensburg (dpa/lby) - Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer wirft dem Präsidium des "Synodalen Weges" "autoritäre Alleingänge" vor. Er habe deswegen einen Protestbrief geschrieben, teilte sein Sprecher am Freitag mit. "Wenn schon ein partizipatives Verfahren durchgeführt werden soll, dann kann sich das Präsidium nicht hierarchische Alleingänge erlauben", schrieb Voderholzer.
Hintergrund ist, dass auch der Reformprozess, den die katholische Kirche "Synodaler Weg" nennt, von der Corona-Pandemie betroffen ist. Die für September geplante zweite Synodalversammlung in Frankfurt am Main könne nicht wie geplant stattfinden, kündigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) an. Bätzing bildet mit dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, der ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann und dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode das Präsidium des "Synodalen Weges".
Die Entscheidung für Regionalkonferenzen kritisiert Voderholzer. Sie verstoßen seiner Ansicht nach gegen die Satzung des "Synodalen Weges". Er fordert das Präsidium auf, die gemeinsam beschlossenen Regeln einzuhalten und satzungsgemäß vorzugehen. Eigenmächtig festgesetzte Veranstaltungen müssten abgesagt und zusätzlich vorgegebene Themen zurückgenommen werden. "Ich bin der Überzeugung, dass es nicht mit dem Wesen einer "synodalen Kirche" vereinbar ist, wenn von der Spitze ausgehend, ohne allgemeine Konsultation, autoritär Alleingänge praktiziert werden, die alle anderen vor vollendete Tatsachen stellen." Die geplante Vollversammlung lasse sich problemlos als Videokonferenz durchführen.
Voderholzer gilt als entschiedener Kritiker des "Synodalen Weges", der sich unter anderem mit Fragen der katholischen Sozialmoral, dem Zölibat und der Rolle der Frau in der Kirche befassen soll.
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