Bewährungsstrafe im Bayern-Ei-Prozess gefordert
Regensburg (dpa/lby) - Sechs Jahre nach dem Salmonellen-Skandal um die niederbayerische Firma Bayern-Ei soll noch am Dienstag (16.00 Uhr) das Urteil gegen den früheren Geschäftsführer der Firma fallen. Das kündigte Vorsitzender Richter Michael Hammer am Vormittag an.
Zuvor hielten Ankläger und Verteidiger ihre Schlussvorträge. Der Staatsanwalt forderte eine Bewährungsstrafe in Höhe von einem Jahr und zehn Monaten wegen Betrugs in 190 Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in 26 Fällen sowie eine Vermögensabschöpfung über 1,6 Millionen Euro - der Betrugssumme entsprechend. Als Bewährungsauflage soll der Mann 350 000 Euro an soziale Einrichtungen zahlen.
Die Verteidiger des 49-jährigen Angeklagten plädierten auf eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Das letzte Wort des Ex-Bayern-Ei-Chefs fiel knapp aus: "Ich schließe mich an", sagte er nach den Plädoyers der Verteidigung. Vor zwei Wochen hatte er über seine Anwälte eingeräumt, von positiven Salmonellen-Proben in seinen Hühnerfarmen gewusst und die Eier dennoch verkauft zu haben.
In der Anklageschrift hatte die Staatsanwaltschaft dem Mann auch einen Fall der Körperverletzung mit Todesfolge zur Last gelegt. Hiervon rückte sie mangels Beweisen ab.
Angesichts der unklaren Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus geht der Prozess nun schneller zu Ende als geplant. Das Urteil war eigentlich für den 26. März vorgesehen.
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