Betrunkener rammt Auto: 19-Jährige stirbt
Mühldorf - Die Straße ist eng und schon in der Dämmerung stockdunkel. Sie führt mitten durch den Wald – und über eine kleine Kuppe. Wer hier fährt, muss vorsichtig sein. Einem 35-Jährigen war all das anscheinend egal: Er rast hier am vergangenen Samstag betrunken durch. Sekunden später stirbt eine junge Frau.
17.05 Uhr: Eine 19-Jährige fährt mit einem Bekannten (23) in ihrem Daihatsu auf der Gemeindeverbindungsstraße von Mühldorf nach Niederbergkirchen. Vor ihr steigt die Straße kurz an. Auf der anderen Seite dieser Kuppe ist der 35-jährige Außendienstmitarbeiter mit seinem BMW unterwegs. An seinem Wagen hängt ein Anhänger. Plötzlich gerät der Mann laut Polizei auf die Gegenfahrbahn – „aus ungeklärter Ursache“, steht im Bericht.
Doch eins ist klar: Der Mann ist „deutlich betrunken“, sagt ein Polizeisprecher. Nach AZ-Informationen hat er etwa 1,5 Promille im Blut. Die Schülerin sieht ihn viel zu spät. Ihr Daihatsu bohrt sich frontal in den BMW. Die junge Frau wird im Wrack eingeklemmt, sie stirbt noch am Unfallort. Ihr Beifahrer wird schwer verletzt, das Rote Kreuz fährt ihn ins nächste Krankenhaus.
Eine Tote, ein Schwerverletzter – der Verursacher des Unfalls selbst ist wohlauf. Nach dem Unfall telefoniert er erst einmal mit dem Handy. Die Polizei konfisziert seinen Führerschein, macht einen Atemalkoholtest. Als rauskommt, dass er getrunken hat, muss er mit zur Wache zur Blutentnahme. Danach darf er wieder nach Hause.
In dieser Zeit sind Kriseninterventionsteams bei der Familie der Schülerin und des Beifahrers. Sie haben ihnen alles erzählt und betreuen sie die Nacht hindurch. An der Unfallstelle dauern die Aufräumarbeiten ganze drei Stunden, die Straße ist in der Zeit komplett gesperrt. Der materielle Schaden: rund 18.000 Euro.
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