Betrunkener Jugendlicher verprügelt einen 9-Jährigen

Annafest: Völlig unvermittelt ging ein 15-Jähriger auf den kleinen Buben los – der Schläger hatte 1,2 Promille im Blut.
von  Abendzeitung
Ohne Grund verdrosch der betrunkene 15-Jährige ein Kind.
Ohne Grund verdrosch der betrunkene 15-Jährige ein Kind. © dpa

Annafest: Völlig unvermittelt ging ein 15-Jähriger auf den kleinen Buben los – der Schläger hatte 1,2 Promille im Blut.

FORCHHEIM Über 20 urige Keller unter schattigen Eichen und Buchen: Das Forchheimer Annafest gilt als eines der schönsten Volksfeste in Franken. Heuer soll die magische Marke von einer halben Million Besuchern geknackt werden. Doch die Problematik der jungen Trinker macht auch vor der über 150-jährigen Volksfest-Tradition nicht halt: Dort geriet ein Schüler (15) vollkommen außer Kontrolle. Der Teenager ging mit Fäusten und Füßen auf einen wehrlosen Jungen los...

„Völlig unvermittelt“, so schilderten Zeugen der Polizei, habe der 15-Jährige auf den Buben eingeprügelt, der vor dem „Glückshafen“ auf dem Festgelände stand. Ein Grund für die Aggressivität war schnell gefunden: Der Brutalo hatte 1,2 Promille. „Fast schon nebensächlich ist, dass bei dem jungen Burschen auch noch Zigaretten aufgefunden wurden“, schildert Polizeisprecher Günter Pelzel. Da die Erziehungsberechtigten des Schlägers den ganzen Abend nicht erreicht werden konnten, wurde der Jugendliche in einem Heim untergebracht.

Heuer gibt's keine Schnapsbuden mehr

Und nochmal mussten sich die Ordnungshüter mit betrunkenen Jugendlichen befassen. In der Nacht zum Montag fiel den Beamten ein Schüler (14) mit 0,9 Promille auf. Auf ihn hätte eigentlich sein 23-jähriger Bruder aufpassen sollen. Dieser war dazu aber 1,58 Promille nicht mehr in der Lage. Wenige Stunden zuvor war noch ein 14-jähriger Schüler mit 1,62 Promille aufgegriffen worden.

„Wir haben unser Hauptaugenmerk heuer auf diese Problematik gelegt“, erklärt der Forchheimer Polizeichef Klaus Linsner. Denn Alkohol und Körperverletzungen gingen Hand in Hand. Die Stadt versucht ebenfalls den jungen Trinkern Herr zu werden: Auf den Wegen zum Annafest stehen seit heuer keine Schnapsbuden mehr. „In den Kellerflächen ist die soziale Kontrolle größer“, argumentiert Stadt-Sprecher Andreas Ramisch.

„Die fehlenden Buden sind ein kleiner Erfolg“, sagt Linsner. Allerdings bringen einige ihren Alkohol selbst mit oder betrinken sich vorher. „Für die ist das Annafest leider nur schön, wenn sie richtig betrunken sind.“

Andrea Uhrig

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