Betrügerischer Kuh-Handel vor Gericht
SCHWABMÜNCHEN - Mehrere Hundert Mal hat ein Viehhändler aus der Nähe von Augsburg das Gewicht von Kühen und Kälbern nach unten manipuliert und serienweise Landwirte betrogen. 42 Schadenersatzklagen von Bauern werden verhandelt.
Seit Donnerstag werden 42 Schadenersatzklagen von Bauern gegen den 73-Jährigen vor dem Amtsgericht Schwabmünchen verhandelt. Im Juli hatte ihn das Landgericht Augsburg des gewerbsmäßigen Betrugs in 1.315 Fällen und der Urkundenfälschung in 3.323 Fällen für schuldig befunden. Er wurde zu zwei Jahren auf Bewährung und zu 25.000 Euro Geldbuße verurteilt. Unter Tränen versprach der Mann damals, die betrogenen Landwirte zu entschädigen. Weil er das bislang nicht getan hat, kommt es nun zu einer Reihe von Zivilprozessen gegen den Viehhändler.
Der Mann hatte im Schlachthof einen ganzen Stapel unbenutzter Wiegescheine entwendet und diese dann gefälscht. So schrieb er Kuh für Kuh leichter, mal 23 Kilo, mal 44 Kilo – immer gerade so, dass die Bauern das nicht merkten. Der Schwindel flog auf, als ein Konkurrent misstrauisch wurde und der Sache auf den Grund ging. Es folgten Hausdurchsuchungen und der Prozess vor dem Landgericht.
dapd
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