Betrüger-Trio erleichterte 53 Anleger um 550.000 Euro
Ein insolventer Versicherungsmakler hatte hohe und sichere Rendite versprochen
NÜRNBERG Seine frühere Putzfrau machte er offiziell zur Geschäftsführerin, die angeblich die unternehmerischen Entscheidungen für die Vermögensbeteiligungsgesellschaft traf. Seit Dienstag muss sich die verschüchtert wirkende Andrea G. (43) mit Drahtzieher Stefan K. (59) und dessen Ehefrau Karin K. (49) wegen Bandenbetrugs vor dem Nürnberger Landgericht verantworten.
Das Trio hat laut Anklage 53 – meist ältere – Anleger um insgesamt 550.000 Euro betrogen. Die Gelder sollten für den Kauf und Weiterverkauf von Immobilien ausgegeben werden bei garantierten acht Prozent Zinsen im Jahr. Tatsächlich wurden in vier Jahren nur zwei Eigentumswohnungen für je 25.000 Euro erworben. 2006 war die Firma pleite.
Mit sündteuerer Versace-Handtasche zur Verhandlung
Wo ist das gesammelte Geld geblieben? „Alles reingesteckt in die Firma“, behauptete der Hauptangeklagte Stefan K., der vorher schon als Versicherungsmakler die eidesstattliche Versicherung abgelegt hatte und deshalb nicht mehr als Geschäftsführer auftreten konnte. Seine Gattin, die sich auch keiner Schuld bewusst war, erschien mit einer sündteueren Versace-Handtasche.
Eine der Vermittlerinnen, die gutgläubig für die angeblich so seriösen Vermögensbeteiligungen Interessenten im Bekanntenkreis gewonnen hatte, zahlte inzwischen aus eigener Tasche 40.000 Euro an ihre Kunden zurück.
Urteile am Mittwoch. cis
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