Bessere Noten für ausgeschlafene Schüler

Willkommen im Bildungsparadies! Es liegt 40 Kilometer nördlich von Nürnberg im Schatten des Walberla, heißt Wiesenthau und erinnert an Finnland. Den PISA-Weltmeister mit dem fortschrittlichen Schulsystem. Hier dürfen die Schüler morgens ausschlafen - bald auch in Nürnberg?
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Ortstermin im oberfränkischen Bildungsparadies: Der Nürnberger Schulausschuss informiert sich in der Schule Wiesenthau.Foto: Reiner
az Ortstermin im oberfränkischen Bildungsparadies: Der Nürnberger Schulausschuss informiert sich in der Schule Wiesenthau.Foto: Reiner

NÜRNBERG - Willkommen im Bildungsparadies! Es liegt 40 Kilometer nördlich von Nürnberg im Schatten des Walberla, heißt Wiesenthau und erinnert an Finnland. Den PISA-Weltmeister mit dem fortschrittlichen Schulsystem. Hier dürfen die Schüler morgens ausschlafen - bald auch in Nürnberg?

In der Grundschule Wiesenthau beginnt der Unterricht eine Schulstunde später – dafür dauert er inklusive einer einstündigen Mittagspause bis um 14.30 Uhr. Die 61 Erst- bis Viertklässler starten fitter in den Unterricht. Studien der Uni Bamberg ergaben, dass die ausgeschlafenen Schüler bessere Leistungen bringen, dass sie ruhiger und konzentrierter sind und mehr Freude am Lernen haben.

Eine Schule nach diesem Vorbild kann sich Schulbürgermeister Klemens Gsell (CSU) auch in Buchenbühl vorstellen, um die dortige Schule aufzuwerten. „Wir müssen eine Diskussion über kreative Schulkonzepte beginnen“, sagte Gsell. Denn die Halbtagesschule sei ein Auslaufmodell. Ob eine Lösung, die in der beschaulichen 1700-Einwohner-Gemeinde funktioniert, auch etwas für Brennpunkt-Schulen in der Südstadt sei, bezweifelt Gsell. „Ohne die Hilfe von Sozialpädagogen geht da gar nichts.“ In Wiesenthau übernehmen vier Mütter als angelernte Kräfte die Frühbetreuung zwischen 8 und 8.45 Uhr für Kinder von Berufstätigen und kümmern sich um die Mittagsbetreuung inklusive Aufwärmen und Ausgabe des Essens.

Das Engagement der Eltern ist wichtig. Aber noch wichtiger ist es, so Gell, die Lehrer von solchen neuen Modellen zu überzeugen. „Wiesenthau zeigt, dass wir solche Änderungen nur machen können, wenn alle mitziehen.“

Was, so SPD-Stadträtin Claudia Arabackyj, am besten funktioniert, wenn „man es ausprobiert und nicht immer nur auf die Bedenkenträger hört“. Die Vorteile des späteren Schulbeginns lägen auf der Hand. „Jetzt müssen wir das Konzept eben anpassen. So wie in der Konrad-Groß-Schule, wo der Unterricht mit einem gemeinsamen Frühstück beginnt, weil hier viele Kinder morgens ohne Essen aus dem Haus gehen.“ Michael Reiner

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