Besonderer weißer Fuchs bei München: Tierrechtler in Sorge vor Abschuss

Nachdem ein Naturfotograf in der Nähe von München einen weißen Fuchs entdeckt hat, sind Tierrechtler besorgt, er könnte bald als Trophäe enden. Ihr Appell an die Jägerschaft...
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Weißes Fell und blaue Augen – dieser Fuchs ist eine Seltenheit.
Weißes Fell und blaue Augen – dieser Fuchs ist eine Seltenheit. © Dominik Reigl
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Rund 100.000 Füchse töten Jäger jedes Jahr in Bayern – zumindest laut der Tierrechtsorganisation Peta. Das sei mehr als in jedem anderen Bundesland.

Dass ein Naturfotograf im Münchner Umland einen weißen Rotfuchswelpen entdeckt hat, (AZ berichtete) beunruhigt die Tierrechtler dementsprechend. Das Tier ist laut Einschätzung des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) kein Albino, sondern leuzistisch, habe also wegen einer Pigmentstörung ein weißes Fell – ein sehr besonderer Fall also.

Wie Peta selbst mitteilt, habe man deshalb mit einem Schreiben an den Jägerverein München-Land appelliert, den weißen Fuchs leben zu lassen. Die Organisation fordert zudem die bayerische Staatsregierung auf, Füchse und andere Tierarten aus der Liste der jagdbaren Arten zu streichen.

An einem Maisfeld hatte Naturfotograf Dominik Reigl den kleinen weißen Fuchs entdeckt.
An einem Maisfeld hatte Naturfotograf Dominik Reigl den kleinen weißen Fuchs entdeckt. © Dominik Reigl

Streit um den Fuchs: "Jäger haben es sicher schon auf ihn abgesehen"

"Jäger in der Region haben es sicherlich schon auf den Fuchs abgesehen – je seltener, desto begehrter ist die Trophäe", sagt Peter Höffken, Fachreferent bei Peta dazu. "Egal ob weiß oder rot – für alle Füchse muss die massenhafte Bejagung endlich ein Ende haben. Neben ethischen Argumenten spricht auch die wissenschaftliche Sachlage ganz klar dafür", so Höffken.

Laut Peta gebe es für die Bejagung von Füchsen aus wildbiologischer und gesundheitlicher Sicht ohnehin keinen Grund. "Fuchspopulationen können sich selbst regulieren. Es braucht nicht den Jäger, der sie aus falschem Konkurrenzdenken tötet", erklärt Höffken weiter.

Bei Peta sieht man auch die Bevölkerung hinter sich, denn die sehe die Fuchsjagd überwiegend kritisch. Laut einer Insa-Meinungsumfrage im Jahr 2023 äußerten 38 Prozent der 2008 Befragten, dass sie "(eher) gegen" die Fuchsjagd seien. 32 Prozent sagten, sie seien "(eher) dafür".

Mitte 2018 ergab sich noch ein komplett anderes Bild. Damals ermittelte forsa, dass nur 29 Prozent die Fuchsjagd ablehnten – 49 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, sie beizubehalten. Peta informiert nach eigenen Angaben mit Protestkampagnen, Petitionen und rechtlichen Maßnahmen seit 2017 Öffentlichkeit und Politik "über die sinnlosen Massentötungen auf".

Niedlich sieht der kleine Kerl aus – und sehr besonders.
Niedlich sieht der kleine Kerl aus – und sehr besonders. © Dominik Reigl

"Gibt keinen Grund für Fuchsjagd"

Laut Peta rufen auch viele Wissenschaftler zu einem Umdenken beim Thema Fuchsjagd auf. Deutschlandweit seien in den vergangenen fünf Jahren von Jägern rund 400.000 bis 450.000 Füchse pro Jahr getötet worden.

Dabei seien gängige Vorurteile gegenüber Füchsen widerlegt. Die Gefahr von Krankheitsübertragung etwa sei nahezu auszuschließen. Auch habe die Bejagung keine regulierende oder reduzierende Wirkung auf die Population, weil Verluste durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden.

Auch vermeintlicher Artenschutz sei kein Argument, da sich Füchse größtenteils von Mäusen ernähren. Populationsrückgänge betroffener Arten wie dem Feldhasen entstünden durch Lebensraumverlust und schwindendes Nahrungsangebot. Zudem würden Jäger selbst bundesweit über 200.000 Feldhasen jährlich töten.

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  • Radi Brunnengrosser am 08.08.2025 22:46 Uhr / Bewertung:

    Ein Jäger..87 Jahre- hat den Hellen Fuchs mit
    einer Grauen Wildsau verwechselt.
    Der arme Fuchs ist verloren.

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