Bergkirchweih-Schock: Kellerwald wird abgeholzt

Um die Sicherheit der Besucher zu garantieren, werden 130 kranke Bäume gefällt.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
So kennen und lieben die Besucher die Bergkirchweih. Brotzeit und Bier unterm Blätterdach.
abendzeitung 2 So kennen und lieben die Besucher die Bergkirchweih. Brotzeit und Bier unterm Blätterdach.
Emotionaler Ortstermin mit Umwelt-Referentin Marlene Wüstner (re.) im Kellerwald.
B. Meyer 2 Emotionaler Ortstermin mit Umwelt-Referentin Marlene Wüstner (re.) im Kellerwald.

Um die Sicherheit der Besucher zu garantieren, werden 130 kranke Bäume gefällt.

ERLANGEN Sie gehören zur Bergkirchweih wie die Maß Bier und die Breze. Doch die Eichen, Linden und Spitzahornbäume, unter denen jedes Jahr an Pfingsten über eine Million Menschen feiern, sind krank. Von den 380 grünen Riesen, unter deren Blätterdach die Biertische stehen, müssen 21 sofort gefällt werden. Nach der Bergkirchweih (28. Mai bis 8. Juni) werden nochmals 36 abgesägt. Insgesamt fallen am Kirchweihgelände und im Eichenwald nordöstlich davon 130 Bäume.

Die Emotionen schlagen hoch. „Dieser Riese muss bald sterben“, haben Baumfreunde mit roter Farbe auf die schrundige Rinde einer dicken Eiche gesprüht. Andere Bäume sind mit weißen Kreuzen markiert. Erlangens Umweltreferentin Marlene Wüstner kann die Emotionen verstehen. „Uns ist jeder Baum wichtig“, sagte sie gestern bei einem Ortstermin. „Wir überlegen bei jedem, ob wir ihn vielleicht doch erhalten können.“

Die städtischen Baumpfleger von der Abteilung Stadtgrün untersuchen die Bäume regelmäßig. „Vor zwei Jahren ist uns aufgefallen, dass deren Gesundheitszustand dramatisch schlechter wurde“, so Abteilungsleiter Michael Cassens. Das bestätigten externe Gutachter. Die Verdichtung des Bodens durch die Schaustellerfahrzeuge und die Belastung durch die Feiernden haben den Bäumen zugesetzt. Dazu kommt, dass die Eichen mit einem Alter von etwa 150 Jahren am Ende ihrer Lebenszeit sind. „Die tausendjährigen Eichen, von denen immer die Rede ist, gibt es nur bei optimalen äußeren Bedingungen“, erläuterte Cassens.

Die sind am „Berg“ aber nicht gegeben. Um die Besucher vor herabstürzenden Ästen zu schützen, muss gefällt werden. Dabei haben die Kirchweihmacher immer das schreckliche Unglück auf dem Forchheimer Annafest 2005 in Erinnerung. Dort wurde während eines Gewittersturms ein Mann von einem Ast erschlagen. Ein Mädchen ist seitdem querschnittsgelähmt.

Es sollen auch wieder Bäume nachgepflanzt werden. „Aber nur an Stellen, wo sie sich in den nächsten 150 Jahren auch gut entwickeln können“, verspricht Cassens. Außerdem gebe es noch so viele gesunde Bäume am Berg, dass den Besuchern der Kahlschlag kaum auffallen werde. mir

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.