Bergen sie hier Mayas Leiche aus der Pegnitz?

Polizei-Taucher entdeckten eine Tote im eiskalten Wasser an der Insel Schütt. Vieles deutet darauf hin, dass es sich um die vermisste Kunststudentin handelt
NÜRNBERG Es scheint, als ob alles Hoffen nichts genutzt hat: Am Donnerstagnachmittag wurde aus der vier Grad kalten Pegnitz die Leiche einer Frau geborgen. Zwar konnte die Polizei die Identität noch nicht bestimmen, doch es ist wohl davon auszugehen, dass es sich um die hübsche Maya handelt, die seit 10. Dezember vermisst ist.
Taucher und Polizisten suchten seit vorgestern die Pegnitz ab. Die Kunststudentin Maya Pikowski (26) hatte am 10. Dezember mit einem Freund im „Souptopia“ in der Lorenzer Straße gegessen, Maya wollte danach noch ins Kino „Meisengeige“. Ihr Handy sendete das letzte Signal um 16.25 Uhr aus der Innenstadt.
Überall in der Stadt kleben seitdem Zettel mit Mayas Foto und der Bitte um Hinweise. Die Polizei ermittelte, konnte sich aber auch keinen Reim auf das Verschwinden der als so zuverlässig geltenden jungen Frau machen. Nach dem Ende des Frostes suchte sie nun die Pegnitz ab. Sieben Kilometer waren abgesteckt: von Mayas Wohnort Röthenbach bis in die Innenstadt.
Hatte sie einen Müllbeutel über dem Kopf?
Am Donnerstag gegen 14 Uhr machten Tauchter vom Boot aus die grausame Entdeckung: Direkt am Ufer der Insel Schütt, zwischen Hoher Steg und Spitalbrücke, gegenüber des Leo-Katzenberger-Weges, sahen sie im einen Meter tiefen Wasser einen Körper, der mit einem Teil die Wasseroberfläche berührte. Die Leiche, oder ein Teil von ihr, war mit einer Plastikplane umhüllt, der Kopf soll in einem grünen Müllbeutel gesteckt haben. Informationen, die die Polizei noch nicht bestätigen wollte.
Höchste Priorität hatte nach der Bergung die Sicherung möglicher Spuren. Vorsichtig wurde die Leiche auf einem Rost geborgen, der unter den Körper geschoben wurde, ein Kran hob ihn ans Ufer. Hier hatten die Experten der Spurensicherung ein Zelt aufgebaut, um die Leiche zum ersten Mal in Augenschein zu nehmen. Erst als die Kleidung entfernt war, wussten die Ermittler, dass es sich um eine Frau handelte. Die Polizei hielt sich bedeckt auf die Frage, ob der Körper augenfällige Verletzungen aufwies.
Die Passanten an der Insel Schütt blieben erschüttert stehen. „Mein Gott – ist es die Studentin, diese Maya?“, fragten viele. Schon durch das Engagement von Mayas Freunden, die überall in der Region und in Nürnberg Steckbriefe verteilt hatten, war Maya den Menschen bekannt. Viele sind jetzt verunsichert. Eine Frau: „Wenn sie umgebracht wurde, dann schockiert mich das sehr. Die Insel Schütt liegt mitten in Nürnberg. Und ich habe mich hier doch immer so sicher gefühlt.“
Susanne Will