Benzin-Wut in Franken
Ein Liter Super kostet derzeit über 1,50 Euro. Und bald macht die EU den Sprit noch teurer
NÜRNBERG Benzin-Wut in ganz Deutschland! Am Dienstag kletterten auch in Nürnberg und Franken die Kosten für den Liter Super auf 1,529 Euro. Super teuer! Die Autofahrer sind stinksauer über diese Abzocke. Ein ADAC-Sprecher hält die derzeitigen Spritpreise für „vollkommen ungerechtfertigt“. Und bald wird’s noch teurer. Schuld daran ist reinster EU-Quatsch...
Schon das vergangene Jahr war laut ADAC das teuerste Jahr aller Zeiten für Autofahrer. Und diese Tendenz hält unvermindert an: Am 23. Dezember wurde deutschlandweit für 2010 der höchste Preis für Super verlangt: im Durchschnitt 1,499 Euro. Für Diesel war der 30. Dezember mit 1,342 der teuerste Tag. Am Dienstag nun wurde die 1,50 Euro-Schallgrenze für Superbenzin überschritten. Da lohnt es sich, kostenbewusst zu tanken.
EU-Quatsch treibt Preise weiter hoch
Das Schlimmste ist aber: Der neue Preistreiber kommt erst noch flächendeckend auf unseren Markt: Ab diesem Jahr müssen dem Sprit zehn statt bisher fünf Prozent Ethanol (E10) beigemischt werden. Die EU will so den Kohlendioxidausstoß verringern, obwohl der umweltpolitische Nutzen eines erhöhten Alkoholanteils im Treibstoff unter Experten umstritten ist. Die Branche rechnet jedenfalls damit, Millionensummen für die von Brüssel verordnete Umrüstung der Tankstellen und zusätzliche Logistik zahlen zu müssen.
„Für die derzeitige Preisrunde gibt es aber keine Rechtfertigung“, wettert ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Er rät: „Machen Sie einen Bogen um die teuren Tankstellen.“ In den vergangenen 15 Jahren ist der Sprit um mehr als 80 Prozent teurer geworden! Und rund 60 Prozent des Preises sind Steuern.
Einer profitiert seit Jahren von den explodierenden Kosten: Der Verkehrsverbund VGN. Immer wenn die Spritpreise extrem nach oben gehen, steigen mehr Menschen vom Auto auf Busse und Bahnen um.
wbo/mir
Eine Tabelle mit den günstigsten Tankstellen im Großraum finden Sie in der Dienstagsausgabe Ihrer Abendzeitung.
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