Beifahrerin rammt sich Messer in Brust

Laut Obduktionsbericht kann Selbstmord nicht widerlegt werden – Freund wieder frei

LUHE-WILDENAU Hans Z. (32) hat einen Alptraum durchlebt. Seine Freundin Katharina (41, alle Namen geändert) erstach sich – und die Polizei hielt ihn kurzzeitig für ihren Mörder.

Das Drama ereignete sich in der Nacht zum Dienstag. Das Paar aus Freital (Sachsen) hatte mit seinem VW-Bus eine kurze Urlaubsreise unternommen. Auf dem Rückweg über die A93 verließen sie am späten Abend die Autobahn.

Drama auf der Rückreise vom Urlaub

Sie wollten im Bus übernachten. Warum, ist unklar, aber das Paar geriet in einen heftigen Streit. Er eskalierte: Die Frau packte ein Steakmesser, holte aus – und rammte sich die scharfe Klinge in die eigene Brust.

Schockiert rief Hans Z. die Polizei. Er erklärte, was passiert sei und dass er dringend medizinische Hilfe brauche. Irgendetwas wollte der Mann wohl tun, so startete er den Wagen, fuhr mit der Schwerverletzten zurück auf die Autobahn, allerdings in der Hektik und ohne Ortskenntnisse in die falsche Fahrtrichtung.

Auf dem Seitenstreifen hielt er an, trug die Frau aus dem Auto. Da kam auch schon der Rettungsdienst. Zu spät: Die Frau starb. Doch es gab Zwefel an der Selbstmord-Version – deshalb wurde Hans Z. zunächst festgenommen.

Erst die Obduktion brachte gestern Klarheit: Der Selbstmord kann nicht widerlegt werden, Hans Z. wurde freigelassen. Die Ermittlungen laufen aber weiter – „grundsätzlich in alle Richtungen“, so die Polizei. sw