Bayerns Zahnärzte können Corona-Kredite beantragen
München (dpa/lby) - Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben viele Patienten den Gang zum Zahnarzt in den vergangenen Wochen gescheut - mit gravierenden Folgen für die selbstständigen Praxisinhaber. Diese können im Freistaat nun Liquiditätshilfen auf Kreditbasis in Anspruch nehmen, wie die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZVB) in Bayern am Donnerstag in München mitteilte.
Gerade junge Zahnärzte, die noch keine Rücklagen aufbauen konnten und Kredite zurückzahlen müssen, und Zahnärzte in strukturschwachen Regionen Bayerns treffe der Rückgang der Patientenzahlen hart. "Ein Praxissterben wollen wir verhindern", erläuterte der Vorstandsvorsitzende Christian Berger.
Grundlage ist eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, wonach die Krankenkassen den Praxen auf Verlangen bis zu 90 Prozent der Vorjahresleistungen als Kredit gewähren müssen. Da dies einen hohen Verwaltungsaufwand bedeutet und das Geld in den kommenden beiden Jahren zurückzuzahlen ist, war es auch in Bayern umstritten, ob die Kassenzahnnärztliche Vereinigung diese Möglichkeit annehmen soll oder nicht - sie stellt den Ärzten die Kredite der Kassen letztlich auf Antrag zur Verfügung.
Die KZVB ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, deren Mitglieder die rund 10 000 bayerischen Vertragszahnärzte sind, die Leistungen für die mehr als zehn Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Bayern bei den Kassen abrechnen dürfen.
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