Bayerns wichtigste Industrie fürchtet weitere Schrumpfung

Das Einzige, was in Bayerns wichtigster Industriebranche nach langjähriger Dauerkrise noch wächst, ist der Pessimismus. Den heimischen Standorten droht eine weitere Schrumpfung.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Metallarbeitgeberverbände bayme und vbm. (Archiv)
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Metallarbeitgeberverbände bayme und vbm. (Archiv) © Matthias Balk/dpa
München

Die seit Jahren laufende allmähliche Flucht des wichtigsten bayerischen Industriezweigs ins Ausland könnte sich 2026 fortsetzen. Nach der neuesten Konjunkturumfrage der beiden Arbeitgeberverbände bayme und vbm unter den Unternehmen der Metall- und Elektroindusttrie wollen im Saldo knapp 35 Prozent ihre Auslandsinvestitionen erhöhen. 

Für die heimischen Standorte in Deutschland dagegen sind die Perspektiven schlechter: Knapp 20 Prozent der M+E-Firmen wollen im Saldo die Inlandsinvestitionen kürzen. Dementsprechend wollen viele Unternehmen ihre Belegschaften im Ausland vergrößern und in Deutschland verkleinern. Für dieses Jahr erwartet ein knappes Viertel der Unternehmen Verluste. Befragt wurden 162 Firmen mit 195.337 Beschäftigten.

Stellenstreichungen in fünfstelliger Zahl zu erwarten

Zur Metall- und Elektroindustrie zählen unter anderem die Autohersteller, deren Zulieferer, Luftfahrt- und Elektroindustrie, darunter der Siemens-Konzern und dessen Ableger. Mit Ausnahme der Elektronikbranche wollen der Umfrage zufolge sämtliche Zweige der M+E-Industrie im Inland Personal abbauen, allen voran die Autoindustrie. 

Bis Jahresende werden die Unternehmen nach Schätzung der beiden Verbände etwa 20.000 Arbeitsplätze abgebaut haben. Für das kommende Jahr ist demnach eine ähnliche Größenordnung zu erwarten, wie Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sagte. Ende 2026 könnten dann noch 817.000 Menschen in der Branche arbeiten.

Hoffnungen enttäuscht

Für die anhaltend schlechte Entwicklung macht die Industrie im Wesentlichen die Politik verantwortlich: "Unser Standort ist nicht mehr wettbewerbsfähig", sagte Brossardt. Ein Hauptfaktor dabei sind die hohen Kosten in Deutschland. Die Hoffnungen, die viele Unternehmer und Manager auf den Regierungswechsel im Frühjahr setzten, sind demnach mittlerweile verflogen. 

Die Umfrage der beiden Verbände deckt sich mit den Erhebungen des Münchner Ifo-Instituts. Laut der ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten neuen Ausgabe des Ifo-Geschäftsklimas hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft erneut verschlechtert, viele Industrieunternehmen wollen demnach ihre Produktion zurückfahren.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.