Bayern will psychisch kranke Straftäter aufs Land verteilen
München/Straubing (dpa/lby) - Psychisch kranke Straftäter sollen künftig auch in besonders schweren Fällen in allen 14 Maßregelvollzugsanstalten in Bayern untergebracht werden. Dies teilte das Sozialministerium am Montag in München mit. Bislang werden Verurteilte, die aufgrund ihre Psyche oder einer Suchterkrankung besonders behandlungs- und sicherungsbedürftig sind, ausschließlich im Bezirkskrankenhaus Straubing betreut.
Bis zum Herbst soll nun aber ein Konzept erarbeitet werden, welches die Unterbringung im gesamten Freistaat und damit auch näher am Wohnort ermöglicht. "Wir wollen die Bezirkskliniken so aufstellen, dass diese Patienten in jeder bayerischen Forensik untergebracht werden können und die therapeutisch sinnvollen Lockerungen im Heimatbezirk möglich sind", sagte Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) in München.
Während zur Haft verurteilte Straftäter diese in Justizvollzugsanstalten verbüßen, findet der Maßregelvollzug in dafür besonders ausgestatteten psychiatrischen Kliniken und Entziehungsanstalten statt. Diese werden auch als "forensische Kliniken" bezeichnet. Das neue Konzept sieht im Bedarfsfall auch bauliche Veränderungen für einen höheren Sicherheitsstandard der jeweiligen Abteilungen vor. Die Neukonzipierung wird derzeit vom Bezirk Niederbayern und dem Amt für Maßregelvollzug entwickelt.
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