Bayern macht depressiv: Nirgendwo sonst so viele Patienten

Berge, Biergärten, Badeseen – wer meinte, der Freistaat macht seine Bewohner glücklich, muss womöglich umdenken. Nirgendwo sonst in Deutschland werden die Bürger so oft gegen Depressionen behandelt.
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ypisches Antidepressivum: In Bayern besonders oft verlangt
dpa ypisches Antidepressivum: In Bayern besonders oft verlangt

MUENCHEN - Berge, Biergärten, Badeseen – wer meinte, der Freistaat macht seine Bewohner glücklich, muss womöglich umdenken. Nirgendwo sonst in Deutschland werden die Bürger so oft gegen Depressionen behandelt.

Laut einer neuen Statistik ist der Vormarsch der Depression zwar in allen Bundesländern stark. In Bayern aber fällt er am dramatischsten aus. Was uns da noch zusätzlich depressiv machen könnte: Ausgerechnet im sonst statistisch so oft hinten liegenden Osten sieht’s besser aus: Am wenigsten depressiv sind demnach die Menschen in Sachsen-Anhalt.

Die neuen Daten betreffen Berufstätige, unter denen die Techniker Krankenkasse (TK) ermittelt hat, wie oft sie Mittel gegen Depressionen verschrieben bekamen. Diese werden in Tagesdosierungen berechnet – Bayerns Beschäftigte bekamen dabei im Jahresschnitt neun Tagesrationen gegen Depression ab, ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt nur knapp sechs.

Dieses Ergebnis erstaunte auch die Forscher. TK-Expertin Wieble Arps: „Das hohe Antidepressiva-Volumen in Bayern ist erstaunlich, da die Berufstätigen im Freistaat, neben Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt, die wenigsten psychisch bedingten Krankschreibungen haben.“

Generell hat der Konsum solcher Arzneimittel in Deutschland stark zugenommen: eine Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren. Frauen nehmen sie deutlich häufiger als Männer. Ins Bild passt auch der alarmierende Anstieg von psychischen Erkrankungen: In Bayern gibt es deswegen immer mehr Frührentner, wie der TK-Report ebenfalls ermittelte. In den letzten fünf Jahren wurden 30 Prozent mehr Frauen und zehn Prozent mehr Männer Frührentner wegen psychischer Probleme. TK-Landeschef Christian Bredl führt das auch auf mehr Stress in der Arbeitswelt zurück.

mue

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