Bayern: Erstmals über 100 Milliarden Euro Steuereinnahmen

Die europäische Wirtschaft ist fußlahm, Russland in einer tiefen Krise, sogar im Boomland China wird das Wachstum schwächer. Doch in Bayerns Finanzämtern ist von schwachen Wirtschaftsdaten bisher nichts zu spüren - im Gegenteil.  
dpa |
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Die europäische Wirtschaft ist fußlahm, Russland in einer tiefen Krise, sogar im Boomland China wird das Wachstum schwächer. Doch in Bayerns Finanzämtern ist von schwachen Wirtschaftsdaten bisher nichts zu spüren - im Gegenteil.

München - Der bayerische Fiskus hat einen neuen Rekord erzielt: Im vergangenen Jahr sind im Freistaat nach dpa-Informationen erstmals mehr als 100 Milliarden Euro Steuern gezahlt worden. Die von den bayerischen Finanzämtern verbuchten Steuereinnahmen stiegen im Vergleich zu 2013 um 5,7 Prozent: von 97,7 auf knapp 103,3 Milliarden Euro. Das Finanzministerium äußerte sich am Montag nicht zu den Zahlen. Großer Wermutstropfen aus bayerischer Sicht: Weniger als die Hälfte dieser Rekordeinnahmen verbleibt in der bayerischen Staatskasse, der Rest geht an den Bund und die anderen Länder.

Die Steuern werden in Deutschland nach einem komplizierten System aufgeteilt: Es gibt Bundessteuern, die zwar von den Finanzämtern der Länder kassiert werden, aber komplett an Berlin abgeführt werden. Dazu zählen unter anderem der ungeliebte Solidaritätszuschlag oder die Versicherungssteuer.

Daneben gibt es reine Landessteuern, die aber nur einen vergleichsweise geringen Teil ausmachen, etwa die Lotteriesteuer und die Erbschaftsteuer. Den Großteil - etwa 80 Prozent der Gesamteinnahmen - machen die sogenannten Gemeinschaftssteuern aus, die sich Bund, Länder und Gemeinden teilen.

Die Gemeinschaftssteuern legten 2014 um 6,7 Prozent auf 84 Milliarden Euro zu. Vielen bayerischen Unternehmen geht es offenbar glänzend: Die Körperschaftssteuer legte um ein Viertel von 4,2 auf 5,2 Milliarden zu. Bei den Landessteuern gab es ein kräftiges Plus von 13,7 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro. Die Bundessteuern blieben mit gut 16 Milliarden Euro weitgehend stabil.

Sprudelnde Steuereinnahmen haben für Bayern einen Nachteil: Die Zahlungen in den Länderfinanzausgleich steigen. In diesem und im nächsten Jahr muss Finanzminister Markus Söder (CSU) voraussichtlich allein für den Finanzausgleich insgesamt knapp 10 Milliarden Euro an den Rest der Republik überweisen.

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