Filmfans aufgepasst: Drehorte in Bayern, die ganz leicht erreichbar sind

Bayern ist mancherorts schon wirklich filmreif schön. Die Berge, die Seen, die Wälder. Und die Schlösser und Städte, pardon.
Kein Wunder also, dass der Freistaat immer wieder als Film- oder Serienkulisse dient. Erst im August drehte Hollywood für den Film „The Weight“ mit den Schauspielern Russell Crowe und Ethan Hawke am Höllensteinsee bei Viechtach. Auf das Ergebnis müssen Film-Fans noch warten.
Auch die Bayerische Regiobahn (BRB) hat diverse Filmorte im Streckenplan und deswegen den „Film-Express“ zusammengestellt. Also Ausflugsziele per Zug, die zugleich Drehorte sind oder waren.
Eine Sprecherin teilt der AZ mit: „Bayern bietet traumhafte Filmkulissen, ganz ohne KI, sondern in natura, quasi zum Anfassen: ganz großes Kino.“ Mit den Ausflugstipps könne man „seinen Filmstars näher kommen und besondere Serienorte besuchen“. Die Strecken sind mit dem Deutschlandticket fahrbar.

Wichtig: „Wir haben aufgrund der vielen Baumaßnahmen der DB InfraGO AG in unserem Streckennetz immer wieder Einschränkungen im Zugverkehr und auch Schienenersatzverkehr mit Bussen.“ Das sollte man vor Abfahrt immer prüfen, etwa auf www.brb.de.
Ein weiterer Rat: „Wenn schöne, warme Herbsttage kommen, lohnt sich ein Ausflug auch unter der Woche, wenn man es sich zeitlich einrichten kann, denn dann kann es am Wochenende unter Umständen in den Zügen noch mal richtig voll werden.“ Alle Film-Express-Tipps der BRB gibt es hier: www.brb-express.de.
Die AZ stellt fünf ausgewählte Ausflüge vor:
1. Kult-Stadt dank ZDF-Serie: Die Rosenheim Cops
In rund 45 Minuten gelangt man von München mit dem BRB-Zug Richtung Kufstein oder Salzburg nach Rosenheim. Dort spielt sich seit vielen Jahren die ZDF-Serie „Rosenheim Cops“ ab. Mit Stars wie Marisa Burger, Max Müller, Dieter Fischer und mehr.
Vom Bahnhof bis zur Tourist-Info geht man in neun Minuten. Dort gibt es den offiziellen Selfie-Point mit Figuren aus der Serie.

Wie die BRB aufschlüsselt, ist die Polizeistation, die man in der Serie sieht, eigentlich das Rathaus von Rosenheim. Zu entdecken gibt es auch die Hafnerstraße, wo Kommissar Hansen und Polizeichef Achtziger in der Serie wohnen.
Im Riedergarten gab es auch schon Dreh-Einsätze („Rosenheimer Geheimnisse“ oder „Der Kaiser ist tot“), ebenso beim Mittertor.
Eine Rosenheim-Cops-Themenführung kann man ganzjährig immer samstags um 13.30 Uhr und zwischen April und Oktober zusätzlich auch mittwochs (16 Uhr) und sonntags (11 Uhr) buchen.
https://veranstaltungen.chiemsee-alpenland.de/region/?suche&volltext=cops
2. Wendelstein und Umgebung: "Wer früher stirbt ist länger tot"
Wer früher stirbt ist länger tot“ (2006) von Marcus H. Rosenmüller ist zum Kultfilm geworden. Einige Szenen wurden am Wendelstein und im Umland gedreht.
Von München nach Brannenburg fährt die BRB in rund einer Stunde. Von dort kommt man mit dem Bus 337 oder 349 zur Talstation Wendelstein-Zahnradbahn.

Die Sprecherin der BRB teilt der AZ dazu mit, dass in Brannenburg die Kirche St. Margarethen steht, auf dem dortigen Friedhof liegt im Film Sebastians Mutter begraben. Mit der Zahnradbahn könne man schließlich zum Wendelstein hochfahren.
Das Panorama-Restaurant war im Film die Radiostation von Moderator Alfred. Auch die Wendelsteinkirche Patrona Bavariae wird in Szenen gezeigt. Einkehren kann man an der Haltestelle Mitteralm, dort sei der Protagonist und Lausbub Sebastian gegen Ende des Films vorbeigelaufen, schreibt die BRB.
Die Sprecherin verweist auch auf Ruhpolding, dort wurde für „Wer früher stirbt ist länger tot“ im Märchenwald und auf dem Bergfriedhof gedreht.
3. Hollywood im Allgäu: "The Great Escape"
Der Film „The Great Escape“ (1963) gehört zu den Kino-Klassikern. Stars wie Steve McQueen, Richard Attenborough und James Garner erzählen die Geschichte alliierter Kriegsgefangener, die aus einem deutschen Gefangenenlager entkommen können. Gedreht wurde dafür auch im Allgäu, wie die BRB für den Film-Express schildert.

„Ob in den engen Gassen der Altstadt von Füssen oder zwischen den weiten Wiesen am Weißensee – an diesen Drehorten wurde Hollywood-Geschichte geschrieben.“ Der empfohlene Rundgang startet dort in der Drehergasse, führt weiter über das Mesnerhaus an der Franziskanergasse zur Stadtmauer und endet an der Lechbrücke, „wo eine scheinbar friedliche Kaffeepause in einen Überfall auf ein Militärfahrzeug umschlägt“.
Weiter heißt es zu dem Ausflug: „Unvergessen ist die Szene, in der Steve McQueen alias Captain Virgil Hilts auf einem Motorrad über einen Stacheldrahtzaun zu springen versucht – der legendäre Great Jump, mit dem er die Schweizer Grenze erreichen will.“ Gedreht sei diese Szene auf den Wiesen zwischen Weißensee und Pfronten. „Wer die Filmkulisse selbst erleben will, wandert am besten zur Burgruine Falkenstein ab Füssen-Weißensee.“
4. Klassiker aus Bayern: "Der Bulle von Tölz"
In unter einer Stunde fährt man mit dem Zug von München nach Bad Tölz – die Heimat der Kultserie „Der Bulle von Tölz“ mit Ottfried Fischer. Bei einer Sonderführung (rund 1,5 Stunden) kann man live ins Serien-Ambiente eintauchen. Treffpunkt dafür ist vor der Benno-Berghammer-Figur (die Filmrolle von Ottfried Fischer) – jeweils am Samstag und Sonntag um 10 Uhr.

Die BRB schreibt dazu: „Ob Kirche, Apotheke, Bank, Eisdiele, Hasis Boutique oder der bekannte Eingang zum Polizeirevier – unzählige Szenen der beliebten TV-Serie wurden bis 2009 vor dieser beeindruckenden Kulisse gedreht.“
Das Bulle-von-Tölz-Museum hat montags bis samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, sonntags von 11 bis 17 Uhr.
5. Herrenchiemsee als Versailles: Die drei Musketiere
In knapp einer Stunde fährt man mit der BRB von München nach Prien am Chiemsee. Und von dort geht es vom Hafen Prien/Stock nach Herrenchiemsee.

Das berühmte Schloss ist grundsätzlich einen Besuch wert, hatte aber auch schon einen filmischen Auftritt. „Die drei Musketiere“ aus dem Jahr 2011 wurde weitgehend in Bayern gedreht, etwa auch in Bamberg. Unter anderem mit den Schauspielern Orlando Bloom und Christoph Waltz. Das Neue Schloss Herrenchiemsee wurde im Film zum französischen Königspalast Versailles. Dies war tatsächlich das Vorbild, von dem König Ludwig II. beim Bau träumte.

Im Film diente der „Ochsenaugen-Saal“ als Privatgemach der Königin, schlüsselt die BRB auf. Auch die Spiegelgalerie und der Schlosspark kamen im Film vor.