Bayerische Schüler am Lift verunglückt
EMBACH/PARSBERG Was für eine unglückliche Kettenreaktion: Genau an der steilsten Stelle stürzt ein Schüler aus dem Schlepplift. Er rutscht über Schnee und Eis abwärts – direkt auf seine Klassenkameraden zu. Die Jugendlichen versuchen, das Gleichgewicht zu halten. Doch es nützt nichts. Einer nach dem anderen fällt hin. Mehr als 20 Schüler reißt es aus den Bügeln. Es gibt mehrere Verletzte. Zwei Kinder erwischt es besonders schwer.
Dieses Schreckensszenario hat sich am Donnerstagmittag im österreichischen Embach ereignet. Dort, im Salzburger Land, waren die Realschüler aus dem oberpfälzischen Parsberg (Landkreis Neumarkt) in den vergangenen Tagen beim Skikurs. Fünf Betreuer kümmerten sich während des Ausflugs um die 50 Teilnehmer. Der Schlepplift, der sie auf den Berg brachte, hat stellenweise ein starkes Gefälle von 32 Grad. Wie genau das Unglück passierte, konnten die Ermittler noch nicht klären. Schüler und Lehrer standen unter Schock.
Besonders schlimm traf es eine 13-Jährige. Sie erlitt mehrere Rippenbrüche, einen Nieren- und Leberriss sowie eine Vielzahl an Prellungen. „Das Kind ist derzeit in einem stabilen Zustand”, heißt es im Krankenhaus in Schwarzach. Wegen seiner Bauchverletzungen müsse das Mädchen aber weiterhin auf der Intensivstation behandelt werden.
Eine andere Schülerin erlitt eine starke Prellung des Oberschenkels und ein Bub brach sich bei dem Sturz auf die gefrorene Piste den Unterkiefer. „Er wurde operiert und ist auf dem Weg der Besserung”, heißt es aus dem Landeskrankenhaus Salzburg.
Alle drei Jugendlichen im Alter von 13 oder 14 Jahren waren zuerst auf der Piste versorgt und dann per Rettungshubschrauber in die Krankenhäuser gebracht worden.
Zwei andere Schüler kamen leicht verletzt davon. Sie mussten mit einem Schlitten geborgen und wegen Prellungen und Abschürfungen behandelt werden. Unter den fünf Verletzten ist nach Angaben der Polizei in Salzburg auch der Bub, der den Serienunfall auslöste.
Im Gespräch mit der „Mittelbayerischen Zeitung” sagte die Parsberger Schulleiterin Ingrid Meggl: „Ich hoffe, dass es den Kindern bald besser geht.”
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